Der Cyber-Angriff auf eine der wichtigsten US-Pipelines macht die Verwundbarkeit kritischer Infrastruktur deutlich. Die USA riefen einen regionalem Notstand aus, auch die Ölpreise zogen an.
In den USA hat ein Hacker-Angriff am Wochenende eines der wichtigsten Pipeline-Netze des Landes lahmgelegt. Der führende Pipeline-Betreiber, Colonial Pipeline, musste vergangenen Freitag nach einer Cyberattacke den Transport von Ölprodukten in seinen Leitungen stoppen.
Die betroffene Pipeline, die die wichtigsten Raffinerien an der Küste am Golf von Mexiko mit dem Süden und Osten der USA verbindet, ist für die Versorgung von Kraftstoffen eine der wichtigsten Lebensadern des Landes. 2,5 Millionen Barrel (ein Barrel sind 159 Liter) fließen täglich an Benzin, Diesel und Heizöl durch die Pipeline. Damit wird fast die Hälfte der Versorgung der US-Ostküste über die betroffenen Leitungen abgewickelt.
Die Schäden der vorübergehenden Schließung können laut Betreiber noch nicht beziffert werden, sind aber schon jetzt enorm. Mehr als 50 Millionen Amerikaner sind an das Colonial-Netz angeschlossen. Zu den Abnehmern gehören auch das US-Militär und mehrere Flughäfen wie der weltgrößte Airport in Atlanta. Entsprechend groß ist das Chaos, das durch die Unterbrechung der Rohrleitungsnetzes ausgelöst wurde. Und das nationale Interesse, die Blockade zu lösen.