In Großbritannien wird auf die „A-Levels“ verzichtet, in Frankreich hängt die Notengebung nicht allein vom „Bac“-Examen ab. Und in Deutschland kocht jeder sein eigenes Süppchen.
Nicht nur in Österreich hat man sich die Frage gestellt, wie man mit der Reifeprüfung in Pandemiezeiten umgehen soll, auch in anderen Ländern wurden Überlegungen gewälzt. Mit unterschiedlichen Ergebnissen. Ein Blick nach Frankreich, Großbritannien und Deutschland.
In Frankreich gibt es Nachsicht bei den „Bac"-Noten
In die übliche Angst vor dem Mittelschulabschluss, der in Frankreich „Baccalauréat“ oder kurz „Bac“ heißt, mischt sich in diesem Jahr die Sorge über die Organisation. Fast 300.000 junge Franzosen treten ab Mitte Juni zu ihrem Abschluss des Lycée (Oberstufe des Gymnasiums) oder der Berufsmittelschule an. Eigentlich haben die meisten von ihnen nicht viel zu befürchten. Denn die Erfolgsquote lag in den letzten Jahren insgesamt bei annähernd 90 Prozent. Anders als in einer anderen historischen Krise, nach der Jugendrevolte des Mai 1968, wird das Baccalauréat diesmal aber nicht einfach ohne weitere Prüfung „verschenkt“.