Eurovision

Song Contest: Da war dieses Jahr doch auch viel Schönes dabei

Mit dem Lied "Zitti e buoni" konnte Italien zum dritten Mal in der Geschichte den Eurovision Song Contest gewinnen.
Mit dem Lied "Zitti e buoni" konnte Italien zum dritten Mal in der Geschichte den Eurovision Song Contest gewinnen.REUTERS
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Måneskin aus Italien gewinnen den Song Contest mit Gitarrenrock. Windmaschinen, schiefe Töne, schlechte Songs? Der ESC brachte auch 2021 Absurdes und Klischees auf die Bühne. Doch heuer gab es auch viele musikalisch bemerkenswerte Auftritte.

Vielleicht ist es eine pandemiebedingte Entzugserscheinung, doch man könnte meinen, der Eurovision Song Contest 2021 hatte eine so hohe Dichte guter Beiträge wie schon lange nicht mehr. Classic Rock? Führte Samstagabend Italien zum dritten Sieg des Bewerbs nach 1964 und 1990. Ein bisschen härter sangen sich die Finnen drei Minuten lang in der Ahoy Arena in Rotterdam die Seele aus dem Leib und in die Top Fünf. Chanson - klar, der kommt in intensiver Variante aus Frankreich (Platz zwei). Und selbst die Pop-Meterware samt Ethnomix diverser Länder war meist zumindest eingängig und nur selten zum Kopfschütteln, und wenn, dann aus Gründen schwungvoller Haarchoreografie (Serbien!). Und die Schweiz (Platz drei) darf den fiktiven Preis für die Stimme des Abends für sich beanspruchen. Österreich durfte nach dem Aus von Vincent Bueno im Halbfinale am Donnerstag nur noch zusehen bzw. abstimmen.

Als Zweckpessimist könnte man auch sagen, es war ein langweiliges Finale. Singende Moderatoren und ein kurzfristig abhanden gekommenes Mikrofon während der Performance der moldauischen Sängerin - der Rest lief glatt im besten Sinne. Corona-getestetes Live-Publikum sorgte für Stimmung in den Niederlanden. Die 3500 Zuseher durften sich ohne Abstand und Mundschutz in der Halle aufhalten, müssen aber in einigen Tagen erneut zum Test antreten. Ansonsten hat das Coronavirus das Finale nur bedingt beeinflusst: Island musste wegen einer Infektionen in der Gruppe auf eine Probeaufzeichnung zurückgreifen und Duncan Laurence, der den Song Contest 2019 für die Niederlande gewonnen hatte, konnte seinen neuesten Song wegen eines positiven Covid-Tests ebenfalls nicht live singen. Nach zwei Jahren Wartezeit sicherlich ein kleines persönliches Drama, für die Gesamtshow aber kaum von Bedeutung. Auch hier half eine Sicherheits-Aufzeichnung aus einer Probe.

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