Der Nutzen ist höher als das Risiko für Nebenwirkungen, sagt Reinhold Kerbl, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde. Auch der Schutz der Gesellschaft und Freiheiten für Geimpfte seien Argumente für eine Immunisierung.
„Bisher sind in Österreich rund 150 Patienten unter 18 Jahren schwer erkrankt“, sagt Kinderarzt Reinhold Kerbl, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ). „Ausgehend von einer derzeitigen Durchseuchung von 15 Prozent müssten in dieser Altersgruppe bei fehlendem Impfschutz in den nächsten Jahren noch 800 bis 1000 schwere oder intensivpflichtige Verläufe hinzukommen. Denn früher oder später wird sich vermutlich der Großteil der Ungeimpften anstecken. Das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf wäre somit zumindest 50 bis 100 Mal höher als jenes einer Impfkomplikation.“ Daher hält Kerbl die Entscheidung der EMA, den Impfstoff von Biontech/Pfizer auch für Kinder und Jugendliche zuzulassen, für richtig. Der Kinderarzt im Interview.
Die Presse: Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat am Freitag den Impfstoff von Biontech/Pfizer auch für Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 15 Jahren zugelassen, das Nationale Impfgremium in Österreich sowie Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein empfahlen daraufhin, diese Altersgruppe so schnell wie möglich zu impfen. Ist das in Ihrem Interesse?