Fudan

Ungarisches Parlament gibt grünes Licht für umstrittene chinesische Uni

Wo ursprünglich leistbare Wohnprojekte für Studenten entstehen sollten, könnte bald die Fudan-Universität errichtet werden.
Wo ursprünglich leistbare Wohnprojekte für Studenten entstehen sollten, könnte bald die Fudan-Universität errichtet werden.APA/AFP/ATTILA KISBENEDEK
  • Drucken

"Lex Fudan“ hat dank Regierungsmehrheit das Parlament in Budapest passiert. Ein weiterer Schritt zum Bau des chinesischen Campus, gegen den viele Hauptstädter etwas einzuwenden haben.

Mittels der Zwei-Drittel-Mehrheit der rechtsnationalen Fidesz-Partei hat das ungarische Parlament am Dienstag für den geplanten Bau der chinesischen Fudan-Universität in Budapest für die Gründung der Stiftung "Fudan Hungary Egyetem" ("Fudan Hungary University") votiert. Weiters wurde dafür gestimmt, dass Grundstücke des Baugeländes dem Fudan-Projekt kostenlos übergeben werden.

Die Opposition blieb der Abstimmung über die "Lex Fudan" aus Protest fern. Die Budapester Stadtführung kämpft gegen den Bau des Campus, der auf dem Gelände für die geplante Errichtung einer Studentenstadt entstehen und mit ungarischen Steuergeldern realisiert werden soll. Wegen des Campus würde die Studentenstadt nicht die geplanten 26 Hektar des Baugeländes erhalten, sondern nur 5,5 Hektar, womit die vorgesehenen 8000 bezahlbaren Kollegiumsplätze für ungarische Studenten nicht garantiert werden können.

Gegen das Projekt des Baus der chinesischen Fudan-Universität hatten jüngst Tausende demonstriert, was die Fidesz-Abgeordneten jedoch nicht von der heutigen Abstimmung abhielt. Ministerpräsident Viktor Orbán hatte lediglich nach den massiven Protesten eine Volksabstimmung über den Campus angekündigt und betont, dass er die Entscheidung des Volkes respektieren werde. Das Votum soll allerdings erst nach Vorlage der endgültigen Pläne und Kostenvoranschläge erfolgen. Diese müssten nach Regierungsangaben dem Parlament bis Ende 2022 vorliegen.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Protest In Budapest.
Ungarn

Orban kündigt Referendum über chinesische Uni in Budapest an

Opposition lehnt das Prestigeprojekt des ungarischen Regierungschefs
Außenpolitik

Orbán wegen China-Campus unter Druck

Die Opposition macht den Bau des ersten Ablegers der Shanghaier Elite-Uni Fudan in Europa zum Wahlkampfthema. Nach Protesten schwenkt Ungarns Regierung um und verspricht ein Referendum.
Der Budapester Bürgermeister Gergely Karácsony unterstützt die Proteste gegen den Bau der chinesischen Universität.
Ungarn

Demonstration in Budapest gegen Bau von chinesischer Elite-Uni

Tausende Menschen gingen gegen die Regierungspläne zur Errichtung eines Campus der Shanghaier Fudan-Universität auf die Straße. Dort wo sie gebaut werden soll, sollten ursprünglich billige Studentenunterkünfte entstehen.
der Budapester Bürgermeister Gergely Karácsony
Interview

Gergely Karácsony: „Die EU finanziert das Hybridregime“

Der Budapester Bürgermeister Gergely Karácsony will mit einem Oppositionsbündnis bei den Wahlen in Ungarn im kommenden Jahr antreten. Er gilt als größter Widersacher von Premier Viktor Orbán, der um seine Wiederwahl bangen muss.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.