Elisabeth Steinkellner ist eine zärtliche, berührende und lyrische Liebesgeschichte gelungen.
Sonne, Strand und ihre zwei kleinen Schwestern bringen die ungleichen Teenager Esther und Salomon zusammen. Der Urlaub des Mädchens ist durch die drohenden Trennung ihrer Eltern belastet: Die schweigen (im besten Fall), während die Fünfjährige Meerjungfrauenbilder ausmalt und unentwegt plappert. Und doch geht Esther gern mit ihrer kleinen Schwester an den Strand, vor allem, weil sie dort Salomon trifft. Der wiederum weit größere Probleme hat, über die er mit Esther nicht spricht. Das Zueinanderfinden der beiden Jugendlichen und die Monate danach teilen das Buch in zwei Hälften, die erste aus der Sicht Esthers, die zweite aus Salomons geschildert. In ungewöhnlicher Form, nämlich im Versmaß, kombiniert mit Esthers Polaroids und Salomons Zeichnungen.
Elisabeth Steinkellner, die zuletzt mit dem wunderbar kämpferischen Büchlein „Papierklavier“ reüssierte, ist eine zärtliche, berührende Liebesgeschichte gelungen. Mit feinem Gespür für die Gefühlswelt von Teenagern: „Bis vor Kurzem / wusste ich nicht, / wie sich das anfühlt, / wenn dein Körper / nicht genügend Platz hat / für all die Gefühle, / die in dir sind, / wenn dir die Sehnsucht / aus jeder Pore dringen muss, / weil drinnen einfach / nicht genügend Raum für sie ist / wenn alles überquillt, / weil es zu viel ist - / zu viel vom Glück, / zu viel vom Schmerz.“
Elisabeth Steinkellner: Esther und Salomon. 336 Seiten, € 19,95. Gebunden. Zeichnungen von Michael Roher. Alter: Ab 14 Jahren. (Tyrolia).