Das EM-Achtelfinale hat die Neugierde auf den alpinen Fußball geweckt: Italien ist positiv überrascht.
Wien. Es ist wie bei einigen Verwandten. Man mag einander eigentlich und besucht sich oft, und doch hat man es nicht immer leicht miteinander: Die italo-österreichische Beziehung ist eng, aber oft ambivalent. Sie ist geprägt von einer komplizierten Geschichte. Von Schwärmerei, Misstrauen, Bewunderung, Überheblichkeit. Und vielen Klischees.
Auf einer neuen, erfrischenden Ebene lernen einander die Nachbarn aber am Samstag kennen, wenn Österreich dem hellblauen Giganten, den „Azzurri“, in Wembley gegenübertritt. Denn es mögen sich unter österreichischen Fans viele Kenner des italienischen Calcio finden – diese junge Squadra Azzurra und ihr fröhlicher Teamgeist ist allerdings anders, sie verblüfft dank Trainer Roberto Mancini sogar die eigenen Landsleute. In Italien indes erinnern sich höchstens ältere Jahrgänge an den Leobener Stürmer Walter „Uragano“ („Hurrikan“) Schachner, der in den 1980ern in der A-Liga brillierte. Viele wissen gar nicht, dass man in Österreich überhaupt Fußball spielt.