Herzschlag Österreich

Die Kunststoffdebatte darf nicht einseitig geführt werden

Axel Kühner, CEO der Greiner AG
Axel Kühner, CEO der Greiner AG(c) Silvia Wittmann
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Unter dem Motto #herzschlag-oesterreich berichten oberösterreichische Unternehmer, wie sie die Zeit der Corona-Krise erleben und wie sie Österreichs Wirtschaft wieder in Schwung bringen.

Seit 2009 ist Axel Kühner CEO der Greiner AG und nach vier Generationen der familieninternen Geschäftsführung der erste externe Chef im Familienunternehmen. Greiner verarbeitet Kunststoffe in unterschiedlichen Bereichen, von Lebensmittelverpackungen bis hin zu Medizinprodukte. Der Hauptsitz des international agierenden Unternehmens mit weltweit rund 140 Standorten befindet sich in Kremsmünster in Oberösterreich.

Der Debatte aufgeschlossen

Axel Kühner ist sich bewusst, dass Kunststoff in der Umwelt ein veritables Thema ist. „Das Thema Kunststoff zu kommunizieren ist schwierig, weil es sehr einseitig aus der Müllperspektive beleuchtet wird", sagt der Greiner Geschäftsführer. „Wir wollen bewusst auch die Klimakomponente aufzeigen, die bisher leider kaum wahrgenommen wird." Demnach entsteht bei der Kunststoffherstellung deutlich weniger CO2 als bei anderen Materialien. „Wir stellen uns gerne der Debatte und wollen zeigen, dass wir Teil der Lösung sein können."

Greiner verfolgt schon seit Jahren eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie. Der sogenannte Blue Plan wurde 2020 neu justiert und für das neue Jahrzehnt angepasst. Mit durchaus  ambitionierten Zielen. „Zum Beispiel wollen wir weltweit bis 2030 rund 90 Prozent unserer Energie aus erneuerbaren Energiequellen abdecken und bis 2025 sollen alle unsere Kunststoffverpackungen entweder wiederverwendbar, recycelbar oder kompostierbar werden."

Schwieriger Recyclingprozess

Beim Recycling gilt Greiner als Vorreiter. So zählt etwa der sogenannte K3-Joghurtbecher - eine Verpackung aus Karton und Kunststoff - als eine Erfindung des Unternehmens. Kunststoff und Papier getrennt voneinander zu entsorgen ist jedoch gar nicht so einfach umzusetzen, weil es ein aktives Mitwirken der Konsumenten voraussetzt.  „Wir arbeiten daran, dass sich Papier und Kunststoff automatisch trennen ohne dass der Verbraucher mitwirken muss", sagt Kühner.

Große Hoffnung setzt Greiner auf chemisches Recycling. „Hier wird ein Produkt wieder in seine Einzelteile zerlegt. Somit kann man auch unterschiedlich kombinierte Kunststoffe trennen."

Wirtschaft & Gesellschaft nicht trennen

Axel Kühner wechselte in der Industriellenvereinigung kürzlich den Vorsitz vom Ausschuss für Bildung und Gesellschaft zum Vorsitzenden des Ausschusses für Wirtschaft- und Gesellschaftspolitik. Trotzdem bleibt er dem Bildungsthema eng verbunden. „Denn um Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Innovationen voranzutreiben, müssen wir mehr in Bildung investieren, wenn Österreich als Wirtschaftsstandort attraktiv bleiben möchte." Kühner wünsche sich, dass Wirtschaft und Gesellschaftspolitik hierzulande neu gedacht werden und die Wirtschaft in der Gesellschaft eine stärkere Verankerung erfahre. „Das eine kann nicht ohne dem anderen vorankommen."

Compliance-Hinweis

Diese Serie entsteht in redaktioneller Unabhängigkeit und wird von der Industriellenvereinigung Oberösterreich finanziell unterstützt.

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