Herzschlag Österreich

"Wir können nur mit Innovationen am Weltmarkt bestehen"

Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß,
Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß,(c) Fronius
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Unter dem Motto #herzschlag-oesterreich berichten oberösterreichische Unternehmer, wie sie die Zeit der Corona-Krise erleben und wie sie Österreichs Wirtschaft wieder in Schwung bringen.

Fronius Internationa mit Hauptsitz in Pettenbach in Oberösterreich ist weltweit in den Bereichen Schweißtechnik, Photovoltaik und Batterieladetechnik tätig und wird in dritter Generation seit 2012 von Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß geführt. „Wir sind immer gewachsen durch Innovation und Internationalisierung.“

Green Deal ist kein Modetrend

„Wir entwickeln vor allem Produkte, die Sinn machen, z. B. indem wir mit unseren Photovoltaik-Produkten einen wertvollen Beitrag zur Energiewende leisten“, sagt die Fronius-Geschäftsführerin. Die hochgesteckten Green-Deal-Ziele lassen sich nur mit Innovationen aus der Industrie lösen. „Der Green Deal ist keine Modeerscheinung, sondern wird uns noch lange begleiten. Er bietet gute Möglichkeiten, in zukunftsweisende Technologien zu investieren.“ Laut Engelbrechtsmüller-Strauß geht Nachhaltigkeit stark einher mit Digitalisierung. „Viele Themenstellungen sind nur in Zusammenhang mit Digitalisierung lösbar.“ Fronius ist hierfür das beste Beispiel. „Wir haben heuer einen neuen Wechselrichter gelauncht. 70 Prozent der Funktionalitäten basieren auf Software. Bei der alten Wechselrichter-Generation waren es gerade einmal 30 Prozent. Das zeigt: Digitalisierung ist ein wesentlicher Beitrag, um bestimmte Anforderungen zu erfüllen.“ Wichtig sei gleichzeitig das richtige Augenmaß. „Durch Green Deal darf man eine etablierte Industrie nicht vertreiben.“

MINT-Fächer stärker fördern

Vor allem Stellen im Bereich von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) können viele Betriebe nicht besetzen. „Wir hatten dieses Problem schon vor der Corona-Krise. Für Unternehmen und den Standort ist das schlecht, weil Arbeitslose zu haben, aber gleichzeitig auch zu wenig Stellen besetzen zu können, weist auf einen Missstand hin. Der lässt sich nur mit Bildung vermeiden.“ Engelbrechtsmüller-Strauß hob die Dringlichkeit hervor, der Jugend aufzuzeigen, dass eine Ausbildung im Bereich der MINT-Fächer attraktiv und sinnstiftend ist. „Die Jugend will Sinn stiften, das sieht man an den Klimaschutz-Demos. Es gilt, die Jugend für MINT-Fächer zu sensibilisieren und man darf dabei nicht nur den männlichen Teil der Bevölkerung ansprechen.“

Betriebe und Unis als Partner

Mit der neuen FTI-Strategie (Forschung, Technik, Innovation) hat sich Österreich vorgenommen, bis 2030 unter die Top-5-Innovationsstandorte in Europa zu kommen. „Unternehmen spielen dabei eine wichtige Rolle, weil von den gesamten F&E-Ausgaben in Österreich zwei Drittel auf die Unternehmen zurückzuführen sind“, sagt Engelbrechtsmüller-Strauß. „Aber gleichzeitig sind die Universitäten wichtige Partner. Weil sie einerseits Talente liefern, andererseits mit den Firmen kooperieren.“ Rund 70 Prozent der österreichischen Leitbetriebe arbeiten mit Universitäten zusammen.

Die innovative Industrie ist auch für die Zeit nach der Corona-Krise gefordert. Die Bundesregierung hat laut Fronius-CEO mit der FTI-Strategie einen guten Anker gesetzt. Lessons learned aus der Krise: „Wir brauchen in Europa eine produzierende Industrie, denn Innovationen sind ohne sie nur schwer möglich.“ Schlüsseltechnologien müssen in Europa erhalten oder wieder angesiedelt werden.

Compliance-Hinweis

Diese Serie entsteht in redaktioneller Unabhängigkeit und wird von der Industriellenvereinigung Oberösterreich finanziell unterstützt.

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