Tokios Spiele bieten flotte Innovation mit Kühlwesten, Pools oder Würfen zur Geisterstunde – und klassische Starre mit absurden IOC-Aussagen
Tokio erlebt die anspruchsvollsten Sommerspiele der Olympia-Historie. Aber nicht, weil wie erwartet Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit den Athleten zusetzen, sondern der Umgang mit Zeitverschiebung, Klima, Geisterkulisse und der Pandemie belastend ausfällt. Die einen empfinden den Olympia-Ausflug wie einen Freigang im Gefängnis. Die anderen greifen dagegen auf Tricks zurück, die einem ansonst gar nicht einfallen würden. Nur IOC-Funktionäre folgen stur ihrer Spur.
Hochleistungssport bei 33 Grad ist eine besondere Herausforderung. Die Hitze kann über Sieg und Niederlage mitentscheiden, von bis zu 90 Prozent Luftfeuchtigkeit ganz zu schweigen. Geher- und Marathon-Bewerb wurden darob schon nach Sapporo ausgelagert, der Triathlon startet noch früher als gedacht. Eishandtücher und nasse Hüte sind quasi alte Hüte, manch Teams haben eigene Pools importiert – und füllen sie mit 13 Grad kaltem Wasser. Andere tragen Kühlwesten, die über Verdunstungskälte funktionieren. Auch Ventilatoren und Luftbefeuchter haben Hochsaison.