Der US-Präsident kündigte der Welt an, Amerika werde sich wieder einbringen. Nur wenige Monate später kämpft er mit den Bildern des hektischen Rückzugs aus Afghanistan.
Joe Biden wartete lange. In der Montagnacht stellte sich der US-Präsident nach einigen Tagen der Stille doch noch der Öffentlichkeit. „Es gab nie eine gute Zeit, die US-Truppen abzuziehen“, sagte er über den Abmarsch aus Afghanistan, der zusammen mit dem Vorstoß der Taliban seit dem Wochenende die Schlagzeilen auf aller Welt beherrscht.
In den Tagen zuvor spielten die US-Fernsehsender in Dauerschleife erstmal die Ausschnitte einer Pressekonferenz Bidens, die vor fünf Wochen stattfand. „Unter keinen Umständen werden wir Bilder sehen, wie Menschen vom Dach der US-Botschaft in Afghanistan ausgeflogen werden“, sagte der 46. US-Präsident. Und: „Die Wahrscheinlichkeit, dass die Taliban alles überrennen und das gesamte Land einnehmen, ist nicht sehr hoch.“