US-Bann

Huawei: "Wir sind gefangen"

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Irgendwann werde man wieder auf den Industrie-"Thron“ zurückzukehren, sagte Huawei-Chairman Guo Ping seinen Mitarbeitern.

Der Verwaltungsratschef des chinesischen Technologiekonzerns will trotz der anhaltenden US-Sanktionen das Smartphone-Geschäft zurück auf die Erfolsspur führen. Huawei werde nicht aufgeben und plane, irgendwann auf den Industrie-"Thron" zurückzukehren, kündigte Huawei-Chairman Guo Ping in einer Fragerunde mit Mitarbeitern an. Doch davor muss ein anderes, dringenderes Problem gelöst werden: "Huawei kann sie (die Chips) entwickeln, aber keiner kann uns helfen, sie herzustellen: Wir sind gefangen", sagte Guo.

Anfang 2019 deutete alles auf eine Ablösung am Smartphone-Thron aus. Nach mehr als einem Jahrzehnt schien Samsung seine Marktführerposition an Huawei abgeben zu müssen. Doch dann setzte der damalige US-Präsident Donald Trump dem Siegeszug ein jähes Ende. Knapp zwei Jahre später ist Huawei nicht einmal mehr unter den Top fünf zu finden.

Wegen Spionageverdachts ließ er das chinesische Unternehmen auf eine schwarze Liste setzen, das jegliche Zusammenarbeit mit US-Firmen verbot. Huawei stellte sich schnell darauf ein, fing mit der Entwicklung eines eigenen Betriebssystems an, das völlig ohne Google auskommen muss, mit dem klingenden Namen „Harmony“. Doch schon zu Beginn des US-Banns war klar, am Ende wird sich Huaweis weiterer Weg bei der Chip-Produktion entscheiden.

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