Demonstrationen

Afghanische Migranten in Indonesien fordern Aufnahme im Westen

Afghan refugees in Indonesia protest outside the UN Refugee Agency UNHCR's office in Jakarta
Afghan refugees in Indonesia protest outside the UN Refugee Agency UNHCR's office in JakartaREUTERS
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Proteste von Mitgliedern der ethnischen Gruppe der Hazara in Jakarta. Wegen ihrer Gegnerschaft zu den Taliban können sie nicht mehr nach Afghanistan zurück, die meisten warten seit Jahren auf eine mögliche Umsiedlung etwa nach Australien und Nordamerika.

In der indonesischen Hauptstadt Jakarta haben am Dienstag Hunderte Afghanen trotz Verboten wegen der Covid-Pandemie vor der Vertretung des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR demonstriert. Angesichts der Machtübernehme der Taliban, die ihre Rückkehr faktisch unmöglich mache, forderten sie die Unterbringung in neuen, womöglich größeren Wohnungen und Häusern, sowie die schnellere Bearbeitung ihrer Umsiedlungsanträge in Staaten wie Australien, Neuseeland und Kanada.

In dem tropischen moslemischen Inselreich leben seit Jahren Tausende Afghanen vor allem von der ethnischen Gruppe der Hazara, die mit den Taliban in der Regel verfeindet sind und von ihren verfolgt werden. Die meisten wollen lieber in westliche Staaten weiterreisen, die sich aber zieren, sie in größerer Zahl aufzunehmen, vor allem das nahe Australien mit seiner strikten Einwanderungspolitik. „Wir wollen Gerechtigkeit, wir wollen eine Umsiedlung.", forderten Demonstranten in Jakarta.

Ein Sprecher des UNHCR sagte, dass die Lage in Afghanistan vorerst die Umsiedlungs- (Resettlement-) Programme in Indonesien und anderswo nicht ändern werde. Diese hängen letztlich von der Bereitschaft von Staaten ab, Migranten aufzunehmen. Indonesien (mindestens 270 Millionen Einwohner) ist nicht Mitglied der UN-Flüchtlingskonvention und wird von Flüchtlingen und Migranten meist nur als Transitland betrachtet.

(Reuters/red.)

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