Afghanistan

Grüner Vorstoß für erweiterte Evakuierungsliste

Die außenpolitische Sprecherin der Grünen, Ewa Ernst-Dziedzic.
Die außenpolitische Sprecherin der Grünen, Ewa Ernst-Dziedzic.Die Presse/Clemens Fabry
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Grüne wollen mindestens 50 Afghanen auf Evakuierungslisten setzen, die für Familienzusammenführungen vorgesehen sind. Innenministerium: „Wir prüfen jeden Einzelfall“.

Die Grünen wollen Afghanen, deren Einreise nach Österreich im Zuge von Familienzusammenführungen vorgesehen ist, auf Evakuierungslisten setzen. Das erklärte die außenpolitische Sprecherin der Regierungspartei, Ewa Ernst-Dziedzic, gegenüber der „Presse“. Derzeit lägen ihr 50 diesbezügliche Anfragen von Afghanen in Österreich vor, die Sorge um enge Angehörige in ihrer alten Heimat hätten. Eine ähnliche Forderung erhob auch Monika Vana, die Delegationsleiterin der Grünen im Europaparlament. Aus dem Innenministerium hieß es dazu: „Wir prüfen jeden Einzelfall, wenn uns die Evakuierungslisten übermittelt werden.“
Bis Dienstag gelang es, 113 Österreicher und Afghanen mit Aufenthaltstitel in Österreich aus dem Krisenland zu bringen. Einige Dutzend Personen mit Österreich-Bezug halten sich noch in Afghanistan auf. „Täglich melden sich mehr“, hieß es auf Anfrage der „Presse“ im Außenamt. Derzeit ist eine Ausreise nur über den Landweg möglich. Der Flughafen in Kabul müsse nach dem Abzug der letzten US-Soldaten erst wieder funktionstüchtig gemacht werden.

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