Coronaimpfung

EU-Kommission und AstraZeneca beenden Rechtsstreit

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Mit der Einigung wird die Lieferung von 200 Millionen ausstehenden Impfdosen bis März 2022 garantiert.

Die EU-Kommission und das britisch-schwedische Pharmaunternehmen AstraZeneca haben ihren Rechtsstreit beigelegt. Er war wegen der Nichteinhaltung von vereinbarten Liefermengen im April von Brüssel eingeleitet worden. Nun zog die Kommission die Klage zurück. Im Gegenzug sicherte AstraZeneca zu, die vereinbarten Mengen des Impfstoffs schrittweise bis Anfang 2022 doch noch zu liefern.

300 Millionen Dosen sollte der Konzern im Rahmen seines mit der Kommission geschlossenen Vorvertrags dieses Jahr an die Mitgliedstaaten liefern. Schon im ersten Quartal hätten es bis zu 120 Millionen Dosen sein sollen, es waren aber etwa nur ein Viertel. Bis Mitte des Jahres wurden dann lediglich 100 Millionen Dosen geliefert.

Die meisten Impfdosen werden an Drittstaaten gespendet

Der Kompromiss sieht nun vor, dass AstraZeneca 60 Millionen Dosen bis zum Ende des dritten Quartals, weitere 75 Millionen bis Ende des Jahres und den Rest von 65 Millionen Dosen bis März 2022 an die EU-Mitgliedstaaten ausliefert. Diese haben sich allerdings großteils von der Nutzung des Vakzins verabschiedet und ihre Restmengen schon in den vergangenen Monaten eher an Drittstaaten gespendet.

Ob es einen weiteren Vertrag zwischen der EU-Kommission und dem Pharmaunternehmen geben wird, blieb vorerst offen. Im Mai hatte der für die Impfstoffherstellung zuständige Kommissar Thierry Breton angekündigt, dass der Liefervertrag unter den derzeitigen Umständen nicht mehr verlängert werde.

AstraZeneca-Vizepräsident Ruud Dobber sagte einer Mitteilung zufolge, er freue sich sehr, "dass wir ein gemeinsames Verständnis erzielen konnten, das es uns ermöglicht, gemeinsam mit der Europäischen Kommission voranzukommen und zur Überwindung der Pandemie beizutragen". Das Unternehmen wolle eng mit der Kommission zusammenarbeiten, um die Impfallianz Covax zu unterstützen.

"Obwohl wir diese Woche den wichtigen Meilenstein der vollständigen Impfung von 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung der EU erreicht haben, gibt es große Unterschiede zwischen den Impfquoten unserer Mitgliedstaaten, und die kontinuierliche Verfügbarkeit von Impfstoffen, inklusive von AstraZeneca, bleibt ausschlaggebend", sagte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides.

(APA/dpa)

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