Statement

Ludwig und Stelzer begrüßen strengere Corona-Maßnahmen

Die Maßnahmen seien nur so gut, wie sie kontrolliert werden, sagte der Wiener Bürgermeister.

Die Schule im Osten hat am Montag begonnen, viele Österreicher kamen aus dem Urlaub zurück - und schon steigen die Corona-Infektionszahlen massiv. Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) zeigte sich bei einem Statement am Mittwoch erfreut von den neuen, bundesweit gültigen Maßnahmen. Auch Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) lobte den Stufenplan.

„Die Schule ist ein starker Treiber der Pandemie“, sagte Ludwig angesichts dessen, dass viele Kinder nicht geimpft sind. Die Pandemie sei aber auch für Geimpfte nicht vorbei. Auch sie benötigen gegebenenfalls auf Intensivstationen eine entsprechende Betreuung. Der Anteil der geimpften Personen auf Intensivstationen betrage aber nur vier Prozent. In Wien liegt die Auslastung der Intensiveinheiten aktuell 17 Prozent.

Zudem sollten sich Menschen, die bereits doppelt geimpft sind, darauf einstellen, dass Auffrischungsimpfungen nötig sein werden. Ludwig zog diesbezüglich einen Vergleich mit der Influenza: „Auch bei der Grippe ergeben sich Varianten, weshalb der Impfstoff jährlich angepasst wird."

Ludwig freut sich, dass die Regierung mit dem Stufenplan „nun auf den Wiener Weg eingeschwenkt ist“. So sei etwa die Beschränkung des Zutritts in die Nachtgastronomie (2G-Regelung) ein Vorschlag, den er schon länger gemacht habe. Auch die Reduktion der Gültigkeitsdauer von Antigentests bzw. die vorgesehene generelle Einschränkung bei den Wohnzimmertests gibt es in Wien bereits. Ludwig merkte an: „Die Maßnahmen sind nur so gut, wie sie kontrolliert werden." Seit Beginn der Sommerzeit wurden in Wien ihm zufolge rund 4000 Lokale kontrolliert. „Umso länger wir diese Kontrollen durchführen, desto weniger Beanstandungen gibt es."

Michael Binder, der medizinische Direktor des Wiener Gesundheitsverbundes, appellierte erneut an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen: „Das Nebenwirkungsspektrum zeigt, dass alle in Europa zugelassenen Impfungen sehr sicher sind. Wenn wir uns gegen Corona impfen, schützen wir nicht nur uns selbst, sondern auch unsere Umgebung.“ Durch die Delta-Variante sei man schneller spitalspflichtig als zuvor. 

Ludwig schloss nicht aus, in Wien wieder zusätzliche Maßnahmen zu verhängen, falls das nötig sein sollte. Prinzipiell befürworte er aber bundesweit einheitliche Regeln.

Stelzer: „Geimpfte sollen nicht mehr belastet werden"

Erwartungsgemäß gänzlich anders lautete das Urteil von Oberösterreichs Landeshauptmann Stelzer. "Wir alle wissen: Das Virus ist nicht weg und wird auch nicht verschwinden. Wir müssen also lernen damit zu leben, aber auch zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Maßnahmen setzen. Mir ist dabei besonders wichtig, dass bereits Geimpfte im Kampf gegen das Coronavirus nicht mehr belastet werden", sagte er in einer ersten schriftlichen Stellungnahme.

Gleichzeitig müsse man jene, die sich nicht impfen lassen können - etwa kranke Menschen und Kinder - schützen. "Der Stufenplan, auf den wir uns heute geeinigt haben, erfüllt diese Voraussetzungen und legt den Fokus auf die Auslastung der Intensivbetten. Die darauf aufbauenden weiteren Schutzmaßnahmen sind bundeseinheitlich, was ich begrüße, denn das Virus kennt keine Grenzen."

(APA/red.)


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