Interview

Wagner: "Die Impfung ist keine rein persönliche Entscheidung"

Austrian schools open for pupils after summer holidays in Vienna
Austrian schools open for pupils after summer holidays in ViennaREUTERS
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Mikrobiologe Michael Wagner von der Universität Wien spricht über schwere Krankheitsverläufe sowie Langzeitfolgen nach einer Infektion von Kindern, die Ansteckungsfähigkeit von Geimpften und die Bedeutung transparenter Kommunikation in der Pandemie.

„Dass die Schulen offen sind und offen bleiben sollen, finde ich gut. Aber wenn jetzt wirklich die Kinder ,dran sind', wie das Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein gesagt hat, dann sollten sie dran sein, geschützt zu werden, und nicht, sich zu infizieren“, sagt Michael Wagner, stellvertretender Leiter des Zentrums für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft der Universität Wien sowie Initiator und Koordinator der österreichweiten Gurgelstudie in Schulen. „Bisher mussten sie sich für die Erwachsenen zurücknehmen, jetzt sollten sich die Erwachsenen für sie zurücknehmen.“

Und zwar, indem sie, wenn sie nicht aktuell durch einen PCR-Test negativ getestet sind, in allen öffentlichen Innenräumen eine FFP2-Maske tragen, unabhängig davon, ob sie geimpft sind oder nicht. Und da Massenveranstaltungen eine wichtige Rolle bei der Ausbreitung des Virus spielen, sollte man hier auch besonders restriktiv vorgehen.“ Er verstehe nicht, „warum wir eine stille Durchseuchung von Kindern so kurz vor der Einführung eines Impfstoffs für Fünf- bis ZwölfJährige in Kauf nehmen. Denn ohne Impfung werden sich fast alle von ihnen infizieren.“

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