Von einem Mädchen, das unbedingt seinen Vater kennenlernen will. Ein spannendes Debüt, das vor allem durch warmherzige, fein gezeichnete Charaktere besticht.
Maybelle weiß fast nichts über ihren Vater und hat ihn nie gesehen, aber sie kennt seine Stimme, sein Lachen. Auf einem alten Handy hat sie eine kurze Sprachnachricht von ihm gefunden, die sich ihr einbrannte. "Er hatte ein ansteckendes Lachen, das beinahe das Telefon sprengte und die Luft mit einer Wärme erfüllte, die man sonst nur spürt, wenn man sein Gesicht mit geschlossenen Augen in die Sonne hält." Dieses Lachen, diese Stimme hört sie eines Tages im Autoradio und erfährt, dass ihr Vater Moderator ist und in der Jury eines Gesangswettbewerbes sitzt. Woraufhin das elfjährige Mädchen den Plan fasst, nach Nashville durchzubrennen. Nur, wie soll das funktionieren? Es hilft, dass Maybelles Mutter für drei Wochen auswärts arbeiten muss, aber das Geld ist mehr als knapp und eine strenge Nachbarin soll auf sie aufpassen.
Die Abenteuergeschichte "Das Glück wartet nur bis um vier“, ein Roadtrip, ist spannend, überzeugt aber vor allem durch seine liebenswürdigen Charaktere. Maybelle, die einsam und furchtsam ist, aber genau weiß, was sie will. Die erst etwas steife, aber warmherzige Mrs. Boggs. Und der blinde Passagier Tommy, der nicht zu den fiesen Burschen gehören will. Ein sensibles Debüt der amerikanischen Autorin Kate O’Shaughnessy.
Kate O'Shaughnessy: Das Glück wartet nur bis um vier. Aus dem Englischen von Barbara Lehnerer. 304 Seiten, € 13,40. Alter: Ab 10 Jahren. (dtv Junior)