Kochen und Talken

Kulinarischer Dilettantismus mit Böhmermann und Hilton

Mit Ex-Assistentin und Neo-Milliardärin Kim Karda­shian bereitete Hilton Frühstück zu.
Mit Ex-Assistentin und Neo-Milliardärin Kim Karda­shian bereitete Hilton Frühstück zu.2021 Netflix, Inc.
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Neue VIP-Kochshowformate zeigen: Wer wie Jan Böhmermann und Paris Hilton lässig am Herd talken will, sollte sich im besten Fall doch ein wenig auf Essenszubereitung verstehen.

Wie ernst eine Kochshow ihren Hauptinhalt nimmt, erkennen Zuseher wohl am besten daran, dass es sie eventuell danach in Richtung Küche, Kühlschrank oder Speisekammer zieht – mit knurrendem Magen auf der Suche nach Essbarem, oder sogar um nachzuschauen, ob die Zutaten für sofortiges Nachkochen gerade alle vorhanden sind.

Bei Formaten, in denen es nicht nur um Rezepte und Kochkniffe geht, sondern die mit einer parallelen Talkshowebene ausgestattet sind, darf die nahrhafte Dimension ruhig ein bisschen in den Hintergrund treten, wenn zum Ausgleich zwei interessante Menchen eine gepflegte Unterhaltung führen, nach dem Prinzip: Wissensdurst gestillt, Hungergefühle angeregt. Dass jedoch solche Koch- und Plauderformate – im Sinne einer kamerareifen Open Kitchen – zur Königsklasse des Fernsehentertainments zählen sollten, haben zuletzt zwei neue Sendungen in Erinnerung gerufen, und zwar besonders, wenn man sie einer altvertrauten, etwas in Vergessenheit geratenen gegenüberstellt. Während sich also neuerdings Paris Hilton auf Netflix und Jan Böhmermann im ZDF an den Herd bequemen, um ihre offen eingestanden mangelhaften Kochkenntnisse mit prominenten Gästen zu erproben, erinnern sich manche vielleicht sehnsüchtig an „Alfredissimo!“: Von 1994 bis 2007 kochte der unlängst verstorbene TV-Talker Alfred Biolek in einer Showküche des WDR mit dem Who’s who der deutschen U- und manchmal auch E-Kultur.

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