Geldpolitik

EZB will trotz Inflationsschub nicht überreagieren

Archivbild von Christine Lagarde. Die Notenbank werde "geduldig" bleiben.
Archivbild von Christine Lagarde. Die Notenbank werde "geduldig" bleiben.REUTERS
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Notenbank-Chefin Lagarde erklärte, vorübergehende Störfaktoren wie Lieferengpässe würden auf mittlere Sicht für die Teuerung keine Rolle spielen. Die Inflationsrate sollte im Gesamtjahr 2022 auf 1,7 Prozent fallen.

Laut EZB-Chefin Christine Lagarde wird sich die Zentralbank von der derzeit hohen Inflation nicht zu einer übereilten Straffung ihrer Geldpolitik hinreißen lassen. Es sei noch kein Grund zum Eingreifen , wenn die Teuerungsrate für einige Zeit über dem Zielwert von zwei Prozent liege, betonte sie am Dienstag auf dem Zentralbankenforum der EZB.

Die Notenbank könne "geduldig" bleiben, bis sie davon überzeugt sei, dass die Verbesserung der lange Zeit zu niedrigen Inflationsrate nachhaltig sei. Die Europäische Zentralbank dürfe mit Blick auf vorübergehende Störfaktoren wie die durch Lieferengpässe ausgelösten Preistreiber "nicht überreagieren", die auf mittlere Sicht für die Inflationsentwicklung keine Rolle spielten. Zugleich gelte es, die positiven Nachfragekräfte zu stärken, die die Teuerung nachhaltig Richtung des Zwei-Prozent-Ziels heben könnten.

Die EZB geht davon aus, dass die Inflation mittelfristig unter dem Ziel von zwei Prozent bleiben wird. Für 2021 wird eine Teuerungsrate von 2,2 Prozent unterstellt, die 2022 auf 1,7 Prozent fallen soll. Die Inflationsrate in der Eurozone stieg zuletzt auf 3,0 Prozent - der höchste Stand seit zehn Jahren. Die EZB hält dennoch an ihrer Niedrigzinspolitik fest, da sie den Anstieg als vorübergehend ansieht.

(APA/Reuters)

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