Rücktritt

Kurz macht Platz für Türkis-Grün

Sebastian Kurz zog sich am Samstagabend zurück – aus dem Kanzleramt, nicht aus der Politik. Fragen wollte er bei seinem Auftritt keine beantworten.
Sebastian Kurz zog sich am Samstagabend zurück – aus dem Kanzleramt, nicht aus der Politik. Fragen wollte er bei seinem Auftritt keine beantworten. (c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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Auf Druck der Landeshauptleute übergibt Sebastian Kurz das Kanzleramt an Außenminister Alexander Schallenberg. Die Regierung geht weiter. Und Kurz bleibt als Klubobmann der ÖVP erhalten.

Sebastian Kurz nimmt sich fünf Minuten Zeit. Er nutzt sie, um aufzuzählen: Welche politischen Schritte er in den vergangenen zehn Jahren gesetzt hat. Welch herausfordernde Zeit die Pandemie war, „insbesondere für die Regierung, insbesondere für mich“. Wie viel Unterstützung er von den Menschen erhalte. Und wie ungerecht er behandelt werde. Dann erst sagt Kurz die entscheidenden Worte: „Ich möchte Platz machen – um Chaos zu verhindern und Stabilität zu sichern“. Denn: „Mein Land ist mir wichtiger als meine Person.“
Kurz will sich also aus dem Kanzleramt zurückziehen. Aber ÖVP-Chef wird er bleiben, Klubobmann im Parlament möchte er werden. Dem Bundespräsidenten schlägt Kurz einen neuen Kanzler vor: den jetzigen Außenminister, Alexander Schallenberg.

Der Rücktritt soll kein Schuldeingeständnis sein. Im Gegenteil, Kurz weist die strafrechtlichen Vorwürfe noch einmal vehement zurück: „Ich werde die Chance nutzen, sie zu entkräften.“

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