In einer Grundsatzrede kritisiert ÖVP-Stadtchef, Finanzminister Blümel, „internationale Multis“ und Sozialbetrug. Ex-Kanzler Schüssel agiert als Einpeitscher. Der große Abwesende: Kurz.
Es war eine mit Spannung erwartete Rede, die Finanzminister Gernot Blümel Mittwochabend hielt. Einerseits, weil es einer der seltenen Momente war, in denen Blümel nicht als Minister, sondern als Wiens ÖVP-Chef in Erscheinung trat – genau ein Jahr, nachdem das endgültige Ergebnis der Wien-Wahl den türkisen Erfolg bestätigt hatte.
Andererseits wurde Blümels Rede mit Spannung erwartet, weil Chat-Affäre, Ermittlungen der Korruptionsstaatsanwaltschaft und Rücktritt von Sebastian Kurz als Bundeskanzler bei Auftritten türkiser Spitzenpolitiker omnipräsent sind. Wobei Kurz bei Blümels Rede der große Abwesende war.
Dafür kam Ex-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, der als Einpeitscher Blümel lobte, den Kampf um die Städte (wieder) ausrief und in Europa den Niedergang der Volksparteien beklagte. Gekommen waren auch Ex-Vizekanzler Erhard Busek, Ex-Familienministerin Maria Rauch-Kallat, türkise Nationalratsabgeordnete aus Wien und die Führung der Wiener ÖVP mit Klubchef Markus Wölbitsch und der nicht amtsführenden Stadträtin Bernadette Arnoldner.