Der Aktienkurs des in Hongkong notierten Unternehmen ist zeitweise um mehr als 14 Prozent gefallen. Die Krise des Immo-Giganten Evergrande zieht in China immer weitere Kreise.
Die Krise beim finanziell angeschlagenen chinesischen Immobilienentwickler Kaisa spitzt sich zu. Die Finanzsparte Kaisa Finance habe am Donnerstag die fällige Zahlung für ein Finanzprodukt nicht stemmen können, bestätigte Kaisa die Aussagen eines Insiders. Dabei hatten sich Manager zuvor mit mehr als 100 Investoren getroffen, um die Lage zu erläutern, hatte der Insider zur Nachrichtenagentur Reuters gesagt. Die in Hongkong notierten Aktien von Kaisa mit einem Marktwert von etwa einer Milliarde US-Dollar stürzten am Donnerstag zeitweise um mehr als 14 Prozent ab und landeten auf einem Rekordtief.
Das in Shenzhen ansässige Unternehmen reagierte nicht auf die Bitte von Reuters um einen Kommentar. Die Zweigniederlassung der chinesischen Zentralbank in Shenzhen war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Die Bonität von Kaisa wurde vergangene Woche von Ratingagenturen herabgestuft. Der Konzern muss in den nächsten zwölf Monaten rund 3,2 Milliarden Dollar an vorrangigen Offshore-Anleihen bedienen. Das Hauptquartier von Kaisa Finance war Donnerstagfrüh fast leer, mehrere Polizeifahrzeuge waren vor dem Gebäude stationiert.
Chinesischer Immobiliensektor in Liquiditätskrise
Die Probleme des Unternehmens kommen inmitten von Sorgen über eine sich verschärfende Liquiditätskrise im chinesischen Immobiliensektor. Dieser ist ein wichtiger Motor des Wirtschaftswachstums. Kaisas größerer Rivale Evergrande, einst Chinas umsatzstärkster Entwickler, leidet unter Schulden in Höhe von mehr als 300 Milliarden Dollar (rund 260 Milliarden Euro). Evergrande konnte vorige Woche zum zweiten Mal nur knapp einen Zahlungsausfall abwenden.
Unabhängig davon hat der kleinere Akteur Yango versucht, seine Dollaranleihen umzutauschen, um einen Zahlungsausfall zu vermeiden. Mit Investoren in China sei eine Vereinbarung getroffen, um die Kapitalzahlungen für forderungsbesicherte Wertpapiere zu verlängern, sagten zwei Insider zu Reuters.