Staatschef Xi Jinping glänzt durch Abwesenheit, sein Land steigert erneut die Kohleproduktion. China enttäuscht beim Kampf gegen den Klimawandel – trotz ambitionierter Pläne.
Die UN-Klimakonferenz in Glasgow hielt viele Enttäuschungen bereit, doch die am stärksten debattierte war das Fernbleiben von Xi Jinping. Der Staatschef des mit Abstand größten Klimasünders der Welt ließ lediglich eine schriftliche Stellungnahme verlesen. Die Begründung aus dem Pekinger Außenministerium wirkt unfreiwillig komisch: „Die Gastgeber der Konferenz haben nicht die Möglichkeit bereitgestellt, per Videokonferenz teilzunehmen.“ Als ob es am fehlenden Zoom-Link gescheitert wäre.
Die Angelegenheit hat sich zur regelrechten Fehde zwischen zwei Weltmächten entwickelt. US-Präsident Joe Biden bezeichnete die Abstinenz seines chinesischen Amtskollegen als „großen Fehler“. Pekings UN-Botschafter, Zhang Jun, holte auf Twitter zum Gegenschlag aus: „Was wir brauchen, sind Verpflichtungen und kontinuierliche Handlungen – und keine luxuriösen Autokolonnen oder dass wir Menschen einem unnötigen Infektionsrisiko aussetzen“, so der hochrangige Diplomat.