COP26

Klimakonferenz biegt in die Schlussphase

Die Sonne brennt
Die Sonne brennt(c) imago images/teamwork (Achim Duwent�ster via www.imago-images.de)
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Mittwoch um 05.48 Uhr ist der nächste Entwurf der Schlussdeklaration in Glasgow veröffentlicht worden. Das Tauziehen um Worte und Beistriche beginnt.

Wien/Glasgow. Mittwoch um 05.48 Uhr ist der nächste Entwurf der Schlussdeklaration der 26. Klimakonferenz in Glasgow veröffentlicht worden. Er ist nun fast doppelt so lang. Drei Themenbereiche werden die Verbindlichkeit des Dokuments ausmachen: der Ausstieg aus fossilen Energien, die Mobilisierung zusätzlicher Finanzen und die Verschärfung von Reduktionszielen.

In einer ersten, nicht offiziellen Unterlage (ein „Non-Paper“) waren die fossilen Energien nicht einmal erwähnt. Nun sind sie es schon, allerdings schwach: „Die Konferenz der Vertragsstaaten“, heißt es, „ruft die Staaten auf, den Ausstieg aus der Nutzung von Kohle zu beschleunigen“ und ebenso aus finanziellen „Förderungen für fossile Energien.“ Keine Rede ist von einem Ausstieg aus Öl und Gas, auch Zeiträume werden nicht genannt.

Nicht wirklich verbindlich klingt auch Punkt 17: Die COP26 „anerkennt“, dass die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad „rasche, tiefgreifende und nachhaltige Reduktionen“ erfordere, die beinhalten, dass „die Treibhausgase bis 2030 um 45%“ (bezogen auf 2010) verringert und „net zero“ bis zur Mitte des Jahrhunderts erreicht würden.

Finanzierung wird immerhin in 20 Punkten behandelt, es wird aber an die bisherigen Zusagen und die Notwendigkeit zusätzlichen Geldes in erheblichem Ausmaß verwiesen und mehr appelliert als gefordert. Dies richtet sich nicht nur an die einzelnen Staaten, sondern auch an die internationalen Organisationen. In dem Entwurf wird außerdem die internationale Kooperation gelobt und gefordert.

Greenpeace International fackelt mit der Kritik nicht lang herum: „Dieser Entwurf ist kein Plan, mit der sich die Klimakrise lösen lässt, es ist ein Agreement, bei dem wir die Daumen halten und auf das Beste hoffen. Es ist eine höfliche Anfrage, dass die Länder möglicherweise mehr tun sollten.“ Dieser Text jedenfalls sei „nicht gut genug“, er werde dem Notwendigen nicht gerecht. Und weiter: „Der Job dieser Konferenz war immer, das Ausmaß (der Erwärmung, Anm.) auf 1,5 runterzukriegen. Mit diesem Text würde alles aufs nächste Jahr verschoben.“ Die Klimakonferenz 2022 findet im November in Ägypten statt.

Die Verhandlungen werden sich zweifelsohne bis zum Freitag und lang in die Nächte ziehen, zu erwarten ist auch, dass die „Uhren angehalten“ werden und auch in den Samstag hinein verhandelt werden wird. Die Krux und gleichzeitig die Qualität von Klima- und anderen internationalen Umweltkonferenzen ist die Einstimmigkeit, mit der die Beschlüsse gefasst werden.

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