Wien

Trotz Tunnel-Ende kein Ende für Lobau-Proteste

Seit gut zwei Monaten arbeiteten die Aktivisten an winterfesten Protest-Quartieren. Bleiben wollen sie so lange, bis auch der Bau der Stadtstraße abgesagt wird - trotz Etappensieg.
Seit gut zwei Monaten arbeiteten die Aktivisten an winterfesten Protest-Quartieren. Bleiben wollen sie so lange, bis auch der Bau der Stadtstraße abgesagt wird - trotz Etappensieg.(c) APA/ROLAND SCHLAGER (ROLAND SCHLAGER)
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Der Lobautunnel-Bau ist gestoppt. Dennoch wappnen sich die Umweltaktivisten für ihr nächstes Ziel - die Absage der Stadtstraße - und fordern Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) auf, nachzuziehen.

Der Jubel der Klimaaktivisten über den Baustopp des umstrittenen Lobautunnels, der von Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) verkündet wurde, ist groß. Gemeinsam haben die Freudebekundungen jedoch ein „Aber“: Denn auch wenn das Aus für den Lobautunnel einen großen Etappensieg für die Aktivisten bedeutet, ist immer noch offen, wie es mit dem Bau der Stadtstraße weitergeht – und daher wird der Protest fortgesetzt, wie einige Organisationen ankündigten.

So wurden in einer Aussendung der Klimabewegung noch für diese Woche mehrere Protestaktionen angesagt. Und auch die Protestcamps sollen solange bleiben, bis der nächste Meilenstein - die Absage der Stadtstraße - ebenfalls erreicht ist, so Klimaaktivistin und Gründerin des Jugendrats, Lena Schilling. „Wir haben trotz Schnee und Kälte bewiesen, dass wir an die absolute Grenze gehen“. Ein erster Schritt sei nun getan. „Gewessler hat es vorgezeigt. Und Michi sollte nachziehen“, sagt sie.

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