Gewaltbereitschaft

Ärztekammer fordert besseren Schutz für Gesundheitspersonal

Nur wenn ausreichend Schutz gewährleistet ist, wird, könne das Gesundheitspersonal für die optimale Versorgung der Patienten sorgen, heißt es.
Nur wenn ausreichend Schutz gewährleistet ist, wird, könne das Gesundheitspersonal für die optimale Versorgung der Patienten sorgen, heißt es. (c) Getty Images (Jens Schlueter)
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Die Bundeskurie warnt vor einer zunehmenden und offen ausgetragenen Gewaltbereitschaft gegen Ärzte, Pflegepersonal und Mitarbeiter in den Impfstraßen. Politik und Spitalsträger müssen handeln, wird in einer gemeinsamen Resolution gefordert.

Die Bundeskurie der angestellten Ärzte der Österreichischen Ärztekammer (BKAÄ) fordert einen besseren Schutz des Gesundheitspersonals vor den Corona-Maßnahmen-Gegnern. Die Demonstrationen und persönliche Drohungen und Angriffe gegen das Personal im Gesundheitsbereich hätten eine "rote Linie überschritten", Politik und Spitalsträger müssen handeln, fordert die Ärzteschaft in einer am Donnerstag beschlossenen Resolution.

Die angestellte Ärzteschaft fordert von Politik, Bund und Ländern, von den Spitalsträgern und auch von den anderen gesellschaftspolitischen Verantwortlichen, dem Trend der zunehmenden Gewaltbereitschaft gegen das Gesundheitspersonal "massiv entgegenzuwirken". Es müssten "alle möglichen, zielführenden Maßnahmen zu setzen, um das Gesundheitspersonal ab sofort besser zu schützen und den generell gefährlichen Riss in der Gesellschaft zu schließen".

Entsetzen über zunehmende Gewaltbereitschaft

Die Politik habe dafür zu sorgen, dass etwa Demonstrationen vor Spitälern und Gesundheitseinrichtungen generell ausgeschlossen werden, heißt es in der via Aussendung veröffentlichten Resolution. Das auch immer wieder von der Ärzteschaft und dem Spitalspersonal eingeforderte "Abrüsten der Worte und Taten" dürfe nicht einseitig sein. Das gesamte Personal müsse besser geschützt wird, um "ungefährdet den Aufgaben der Patientenversorgung und Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems in Österreich nachkommen zu können".

Die Bundeskurie sei "entsetzt" über die "zunehmende Gewaltbereitschaft einer (nicht der Wissenschaft vertrauende) Minderheit in der österreichischen Bevölkerung". Diese würde sich "immer mehr und ganz offen gegen Ärztinnen, Ärzte, Pflegepersonal und Mitarbeiter in den Impfstraßen" richten. Die Kurie fordert daher dringend besseren Schutz vor dieser "eskalierenden Gewalt".

„Verhöhnung" der in den Spitälern erbrachter Leistung

Nur wenn dieser Schutz deutlich verbessert wird, könne das Gesundheitspersonal für die optimale Versorgung der Patienten sorgen. Insbesondere die Ärzteschaft trage eine ganz besondere, wissenschaftlich basierte, Verantwortung für die Gesundheit der österreichischen Bevölkerung, heißt es in der Resolution. "Sie ist willens, diese mitzutragen, solidarisch voranzugehen und zu zeigen, dass es in der aktuellen Corona-Krise keinen anderen Ausweg gibt als die Impfung. Auf die Straße zu gehen und genau dagegen zu demonstrieren, ist die verkehrte Richtung und verhöhnt die in den Spitälern erbrachten, herausragenden Leistungen."

(APA)

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