Studie

Moderna-Booster soll gegen Omikron-Variante "hochwirksam" sein

Archivbild. Das Vakzin vom US-Konzern Moderna sollen auch gegen die Omikron-Variante wirksam sein - wenn drei Mal geimpft wird.
Archivbild. Das Vakzin vom US-Konzern Moderna sollen auch gegen die Omikron-Variante wirksam sein - wenn drei Mal geimpft wird.(c) APA/AFP/ANDREW CABALLERO-REYNOLDS (ANDREW CABALLERO-REYNOLDS)
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Der US-Biotechkonzern arbeitet weiter an einem angepassten Impfstoff. Während nur zwei Impfungen gegen Erkrankungen durch Omikron weniger schützen, soll der Antikörperspiegel nach der dritten Dosis um ein Vielfaches steigen.

Der Covid-Impfstoff von Moderna ist einer Studie zufolge nach drei Dosen wohl immer noch effektiv gegen die sich rasant ausbreitende Omikron-Variante. Eine Booster-Dosis des Vakzins sei daher die erste Verteidigung im Kampf gegen Omikron, teilte der US-Biotechkonzern am Montag mit. Gleichzeitig arbeitet das Unternehmen aber auch weiter an einem angepassten Impfstoff.

"Um auf diese hochgradig übertragbare Variante zu reagieren, wird Moderna die Entwicklung eines Omikron-spezifischen Booster-Kandidaten weiter vorantreiben und zügig in die klinische Testphase bringen, falls dieser in Zukunft notwendig werden sollte", sagte Vorstandschef Stephane Bancel.

Menge der dritten Dosis macht Unterschied

Vorläufige Labordaten des Unternehmens zeigten, dass eine zweifache Impfung mit Moderna nur ein geringes Niveau neutralisierender Antikörper gegen Omikron erzeugte. Die Auffrischungsimpfung mit einer Dosierung von 50 Mikrogramm erhöhte den Omikron-neutralisierenden Antikörperspiegel aber um das rund 37-fache, die Booster-Dosis über 100 Mikrogramm sogar um das rund 83-Fache. Der Impfstoff sei "hochwirksam und extrem sicher", sagte Moderna-Medizinchef Paul Burton mit Blick auf das bestehende Vakzin. "Ich denke, es wird die Menschen in der kommenden Urlaubszeit und den Wintermonaten schützen, wenn der Druck von Omikron am stärksten wird."

Die US-Behörden hatten im Oktober die 50-Mikrogramm-Auffrischung des Impfstoffs genehmigt. Die ersten beiden Moderna-Impfungen haben eine Dosierung von jeweils 100 Mikrogramm. Burton sagte, Regierungen und Regulierungsbehörden müssten abwägen, ob sie den erhöhten Schutz, den der 100-Mikrogramm-Booster biete, wünschten. Die höhere Dosierung sei im Allgemeinen sicher und gut verträglich, es gebe bei ihr aber tendenziell etwas häufiger Nebenwirkungen.

Moderna in vielen Ländern nur bei Über-30-Jährigen

Sowohl der mRNA-Impfstoff von Moderna als auch der von Pfizer/Biontech wird mit seltenen Fällen von Herzmuskelentzündungen, insbesondere bei jungen Männern, in Verbindung gebracht. Mehrere Studien deuten darauf hin, dass Moderna wahrscheinlich eine höhere Rate an Herzentzündungen verursacht. In zahlreichen Ländern, darunter auch Deutschland, wird das Vakzin deshalb nicht mehr bei unter 30-Jährigen eingesetzt.

Biontech hatte zur Wirksamkeit seines Impfstoffs gegen die Omikron-Variante erklärt, dass zwei Dosen deutlich geringere Neutralisierungstiter gegen die neue Variante aufweisen. Eine Booster-Dosis konnte die neutralisierenden Antikörpertiter im Vergleich zu zwei Dosen aber um das 25-fache erhöhen. Auch Biontech und Pfizer arbeiten bereits an einem angepassten Impfstoff gegen Omikron und gehen davon aus, diesen bis Ende März bereitstellen zu können.

(APA/Reuters)

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