Analyse

Kasachstan: „Eine Apokalypse für autoritäre Autokraten“

Proteste in Kasachstan
Proteste in Kasachstanvia REUTERS
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Der Kreml blickt besorgt nach Kasachstan. Was sich dort ereignet, könnte nach der Putin-Ära auch in Russland passieren.

Moskau. Russische Kommentatoren bezeichnen den gewaltsamen Aufstand in Kasachstan als „Smuta“. So wird eigentlich die Zeit der Wirren im Russland des 16. Jahrhunderts genannt. Die Verantwortlichen für die „Smuta“ im Nachbarland sind in Russlands staatlichen Medien schnell gefunden: Es sind die USA, die fast schon reflexartig für jede Art von Protest im postsowjetischen Raum genannt werden. Diese finanzierten schließlich die meisten ausländischen Nichtregierungsorganisationen im Land.

Der Unmut ist allerdings hausgemacht. Was mit den Rufen „Gas jelu!“ („Gas für 50 Tenge!“) wegen plötzlich verdoppelter Flüssiggaspreise vor allem im Westen Kasachstans begonnen hatte, hat sich längst zu einem politischen Flächenbrand im ganzen Land ausgeweitet. „Schal, ket!“ („Alter Mann, geh!“), rufen die Menschen, fast ausschließlich Männer.

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