Mit der steuerlichen Gleichbehandlung von Bitcoin und Co. werden Kryptowährungen als ernsthafte Anlageformen anerkannt. Wie halten Sie es mit den digitalen Münzen? Diskutieren Sie mit!
Ab 1. März werden Kryptowährungen steuerlich genauso behandelt wie andere Wertpapiere. Durch die Gleichstellung werden Bitcoin & Co. somit indirekt als ernsthafte Anlageformen anerkannt. Florian Wimmer, CEO von Blockpit, ist überzeugt, dass die ökosoziale Steuerreform Kryptoanleger nach Österreich ziehen dürfte. Die andere Seite der Medaille: Einkünfte aus Kryptowährungen, etwa realisierte Kursgewinne, werden ab dann mit 27,5 Prozent Kapitalertragsteuer besteuert, und zwar unabhängig davon, wie lang man die Vermögenswerte bereits auf dem Depot hält. Die Reform gilt rückwirkend für alle Kryptoassets, die nach dem 28. Februar 2021 gekauft wurden.
Noch viel weiter gehen Ländern wie der Iran oder El Salvador. Zu weit? Der kleine zentralamerikanische Staat hat als erstes Land der Welt Bitcoin den Status als gesetzliches Zahlungsmittel verliehen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht das sehr kritisch und warnt vor großen Risiken.
Dass Bitcoin als Zahlungsmittel in Zukunft eine größere Rolle spielen könnte, ist jedenfalls nicht ausgeschlossen. Nicht nur das stimmt Experten der US-Bank Goldman Sachs zuversichtlich. In einer Prognose heißt es, Bitcoin werde im Zuge der breiteren Akzeptanz von digitalen Vermögenswerten Gold Marktanteile abjagen, sodass die von Krypto-Verfechtern oft geäußerte Preisprognose von 100.000 Dollar eine Möglichkeit sei.
Fakt ist: Immer wieder sorgen Kurskapriolen bei Bitcoin und anderen Kryptowährungen für Schlagzeilen. Erst vergangenen November erreichte Bitcoin ein neues Rekordhoch von mehr als 67.000 Dollar. Zuletzt rutschte der Kurs jedoch auf unter 40.000 Dollar ab.
Von solchen Entwicklungen lässt sich Fondsmanager Hendrik Leber im Gespräch mit der „Presse“ nicht beirren. Durch begrenzte Verfügbarkeit würde Bitcoin einen gewissen Werterhalt bieten, sagt er. Zur Erklärung: Die Gesamtmenge an Bitcoins, die neu geschaffen werden dürfen, auf 21 Millionen begrenzt. Bislang wurden laut Statista rund 19 Millionen Bitcoins geschürft.
Dazu kommt aus Sicht des Fondsmanagers, dass die virtuellen Währungen universell anerkannt und damit weltweit einsetzbar seien.
Podcast zum Thema
Beate Lammer, die Bitcoin-Expertin der „Presse“ klärt die Hintergründe dieser überraschenden Talfahrt - und warum sie in Kryptowähungen investiert.
Auf einen erwünschten Nebeneffekt von Kryptowährungen weist „Presse"-Wirtschaftsressortleiter Gerhard Hofer vor einiger Zeit in einem Kommentar hin: „Man mag von Kryptowährungen und den damit verbundenen Zinnober halten was man will, aber sie haben zumindest eines bewirkt: Junge Leute beschäftigen sich damit, sind davon fasziniert und stecken plötzlich in einem ökonomischen Diskurs. Die meisten von ihnen haben zwar keine Ahnung, wer Ludwig von Mises oder Friedrich August von Hayek waren, aber sie stellen sich mitunter die selben Fragen. Welchen Zweck erfüllt Geld, wer kontrolliert es und wer bestimmt seinen Wert?"
(sk)
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