Olaf Scholz in Washington und Annalena Baerbock in Kiew versuchten, die Zweifel an der Verlässlichkeit der deutschen Außenpolitik zu zerstreuen. In Moskau ging es Frankreichs Präsident darum, Wladimir Putin im diplomatischen Spiel zu halten.
Annalena Baerbock wusste, was in Kiew auf dem Spiel stehen würde. „Es geht um nichts weniger als den Frieden in Europa.“ So dramatisch beschrieb die deutsche Außenministerin bei ihrer zweiten Ukraine-Reise binnen drei Wochen die Lage. Zugleich war sie mit der geballten Kritik an der Außenpolitik der Ampelkoalition und ihres EU-Sonderwegs punkto Militärhilfe konfrontiert.
In ihrem Gespräch mit Dmytro Kuleba, ihrem Kollegen, musste sie die Vorwürfe kontern: die Klage über die mangelnde Solidarität und die Verweigerung von Waffenlieferungen, obwohl Parteifreund Robert Habeck über Defensivwaffen für Kiew in der Rolle des Oppositionsführers einmal laut nachgedacht hatte; die Häme über das Hilfsangebot von 5000 Helmen für die ukrainische Armee und nicht zuletzt über das Schwadronieren Gerhard Schröders, des Russland-Lobbyisten, über das „Säbelrasseln“ der Ukraine im Konflikt mit Moskau.