Frankreichs Präsident revitalisiert als Schlichter zwischen Moskau und Kiew das „Normandie-Format“. Er baut auf eine langwierige Deeskalation.
Im Berliner Kanzleramt liefen am Dienstagabend die Fäden der hektischen diplomatischen Aktivitäten in der Ukraine-Krise zusammen. Olaf Scholz, selbst gerade von einer Stippvisite in Washington zurückgekehrt, empfing als Gastgeber die Präsidenten Frankreichs und Polens zur aktuellen Lagebeurteilung.
Die kommenden Tage, so die Einschätzung Emmanuel Macrons nach seiner Mission nach Moskau und Kiew, würden entscheidend sein. Der französische Präsident diskutierte mit Scholz und Andrzej Duda, dem polnischen Staatschef, über die Ideen und Vorschläge, die er in einer fast sechsstündigen, bis Mitternacht währenden Marathon-Sitzung mit Wladimir Putin im Kreml am Montag gewälzt hatte. In Kiew debattierte er anschließend mit Präsident Wolodymyr Selenskij darüber. Der deutsche Bundeskanzler wiederum berichtete über sein Treffen mit US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus.