Gegen Hans-Jörg Jenewein und ein Netzwerk mutmaßlich korrupter Beamten im Innenressort wird ermittelt. Es geht um geheime Informationen, konstruierte Skandale – und Geld.
Wien. Das Leben des Ex-FPÖ-Nationalratsabgeordneten Hans-Jörg Jenewein ist ein Geben und Nehmen. Zumindest, wenn es um vertrauliche Informationen aus dem Sicherheitsapparat geht. Das handelte ihm nun im September 2021 eine Razzia ein. Er wird unter anderem der Anstiftung zum Amtsmissbrauch beschuldigt. Jenewein wies alle Vorwürfe von sich. Der „Presse“ vorliegende Handyauswertungen zeigen aber einen regen, fragwürdigen Informationsaustausch. Es geht auch um Geld.
Mehr zum Thema im "Podcast" der "Presse":
Der Maulwurfakt, erklärt: Anna Wallner und Anna Thalhammer dröseln den Ermittlungsakt der Wiener Staatsanwaltschaft auf. Wer sind die Beschuldigten? Was wirft man ihnen vor? Und welche Skandale der jüngeren Zeit laufen dort zusammen?
Jenewein gilt als rechte Hand von Herbert Kickl, wenn es darum geht, Probleme aus dem Weg zu räumen. Dafür braucht es manchmal etwas Munition gegen den politischen Mitbewerber. Die holte er sich nicht nur ein Mal von seinem alten Bekannten Egisto Ott. Dieser war bis 2017 Beamter im Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT), bis gegen ihn wegen Russland-Spionage ermittelt wurde. Zuletzt kam eine lange Latte an Delikten dazu, sie gehen vom Verdacht des Verrats des Amtsgeheimnisses bis zu Bestechung.