Diskriminierungsschutz

Seniorenbundchefin Korosec findet, es ist „höchste Zeit“ für Levelling up

CORONA: GESPRAeCHSRUNDE ZU IMPFPFLICHT MIT REGIERUNG UND EXPERTEN: KOROSEC
CORONA: GESPRAeCHSRUNDE ZU IMPFPFLICHT MIT REGIERUNG UND EXPERTEN: KOROSECAPA/HANS PUNZ
  • Drucken

Die Chefin des ÖVP-Seniorenbundes, Ingrid Korosec, will einen Diskriminierungsschutz für Ältere abseits der Arbeitswelt. Vor Jahren hatte die ÖVP noch ein Levelling up verhindert.

Zuerst waren es Vertreter der JVP, die über eine Ausweitung des Diskriminierungsschutzes sprechen wollten. Nationalratsabgeordneter Nico Marchetti forderte im „Standard“ seine eigene Partei dazu auf, endlich für das sogenannte Levelling up einzutreten. Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm will zumindest darüber diskutieren. Und nun meldet sich auch Ingrid Korosec, Präsidentin des ÖVP-Seniorenbundes, via „Presse“ zu Wort: „Eine Reform ist überfällig“, sagt sie. „Es ist allerhöchste Zeit.“

Zur Erklärung: Durch das Levelling up wäre Diskriminierung aus Gründen der Religion, des Alters, der sexuellen Orientierung verboten – auch abseits der Arbeitswelt. Betroffene könnten Schadenersatz wegen erlittener Kränkung erhalten. Zuletzt wurde darüber wegen Betreibern von Privatzimmern gesprochen, die ihre Unterkünfte nicht an Homosexuelle vermieten wollen. Das wäre mit dem Levelling up verboten.

Korosec will den Fokus auf den Diskriminierungsschutz älterer Menschen legen: Vor allem im Bank- und Versicherungswesen habe sie mehrfach erlebt, wie Seniorinnen und Senioren Geschäfte erschwert würden – aufgrund des Alters. Zum Beispiel wenn die Bankomat- oder Kreditkarte nicht verlängert werde. Oder wenn der Überziehungsrahmen (trotz Kreditwürdigkeit) ab einem gewissen Alter verringert oder gesperrt sei. „Diese Praktiken schränken ältere Menschen im Erhalt ihrer Selbstständigkeit ein“, sagt Korosec. Sie führe dazu schon Gespräche mit Justizministerin Alma Zadić. Und was ist mit ihrer Partei – die immerhin bisher ein Levelling up verhinderte? Der Diskriminierungsschutz sei etwas, das sie in der ÖVP fortlaufend diskutiere.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

"Es ist mir völlig unerklärlich, wie man Menschen auf Grund der Frage, mit wem sie zusammenleben wollen, wem ihr Herz gehört, diskriminieren kann": Claudia Plakolm will eine Ausweitung des Diskriminierungsschutzes prüfen lassen.
Diskriminierungsschutz

Kommt die Ausweitung des Diskriminierungsschutzes?

JVP-Chefin und Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm will über Levelling Up reden. Die Diskussion hat Nico Marchetti von der ÖVP angestoßen, nachdem Privatzimmer-Vermieter aus Niederösterreich mit ihrem "Anti-Homo-Haus" für Aufregung gesorgt hatten.
Die Regenbogen-Flagge als Symbol für Toleranz und Vielfalt hinsichtlich Geschlecht und Sexualität
Nach "Anti-Homo-Haus"

Grüne, SPÖ und Neos fordern mehr Diskriminierungsschutz für Homosexuelle

Ein Beherbergungsbetrieb, der sich selbst als "Anti-Homo-Haus" bezeichnet hat, sorgt für Aufregung. Die Grüne Ernst-Dziedzic stellt eine Gesetzesänderung in den Raum.
Zimmervermietung

Aufregung um "Anti-Homo-Haus" in Niederösterreich

Der SPÖ-Parlamentsklub ortet einen "neuen Höhepunkt homophober Werbung in Österreich" und forderte eine Änderung des Gleichbehandlungsgesetzes. Die Aids Hilfe zeigte sich "entsetzt" über den Betrieb.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.