Mit der Anerkennung der separatistischen „Volksrepubliken“ und der Entsendung von Armeeeinheiten verletzt Russland auf schamlose Weise die Souveränität der Ukraine. Der Westen muss mit harten Sanktionen antworten.
Der russische Präsident narrte den Westen nur. Am Sonntag hatte er dem französischen Staatsoberhaupt Emmanuel Macron noch am Telefon zugesichert, er sei grundsätzlich zu einem Gipfeltreffen mit US-Präsident Joe Biden bereit, um einen Ausweg aus der Ukraine-Krise zu finden. Hoffnung auf eine Atempause keimte auf. Doch nur einen Tag später hob Wladimir Putin den Konflikt auf eine neue Eskalationsstufe.
Nach einem Schmierentheater und einer einstündigen Brandrede erkannte er per Dekret die sogenannten „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk in der Ostukraine als souveräne Staaten an. Und nur wenig später enstandte Putin „Friedenssoldaten“ in das Nachbarland, um so seine gewaltsame Inbesitznahme zu verbrämen. Zynischer geht es kaum. Das Schauspiel folgt seit Tagen einem bizarren Drehbuch. Vergangene Woche hatte zunächst das russische Parlament den Präsidenten mit großer Mehrheit aufgefordert, die beiden separatistischen „Volksrepubliken" in der Ostukraine anzuerkennen, um dort einen angeblichen „Genozid“ zu stoppen. Völkermord? Ein absurder Vorwurf.