Solidaritätsbekundungen mit der Ukraine prägten die Preisverleihung des Schauspielverbands. Ausgezeichnet wurden Will Smith, Jessica Chastain und das Gehörlosendrama „Coda“.
Hollywoods Schauspielerverband SAG (Screen Actors Guild) vergab am Sonntagabend in Santa Monica zum 28. Mal seine Trophäen: Oft wird bei den SAG-Awards vorweggenommen, wer dann etwas später die begehrten Oscars erhält. Will Smith holte mit der Hauptrolle in „King Richard“ die erste SAG-Trophäe seiner Laufbahn. In dem Sportdrama verkörpert er den ehrgeizigen Vater der Tennis-Ikonen Serena und Venus Williams.
Jessica Chastain setzte sich mit ihrer Rolle als die exzentrische TV-Evangelistin Tammy Faye in „The Eyes of Tammy Faye“ gegen Kolleginnen wie Lady Gaga („House of Gucci“) und Nicole Kidman („Being the Ricardos“) durch.
In der Topsparte um den Ensemble-Preis schlug das Gehörlosen-Drama „Coda“ Konkurrenten wie „Belfast“, „House of Gucci“ und „King Richard“. „Coda“-Schauspieler Troy Kotsur holte zudem die Trophäe als bester Nebendarsteller. Nie zuvor hat ein gehörloser Schauspieler den SAG-Award gewonnen. Der Film von US-Regisseurin Sian Heder dreht sich um die Tochter (Emilia Jones) gehörloser Eltern, die Sängerin werden möchte. Die gehörlose Schauspielerin Marlee Matlin spielt ihre Mutter. Der Preis für die beste Nebendarstellerin ging an Ariana DeBose für das Filmmusical „West Side Story“.
Solidaritätsbekundungen mit der Ukraine
Stars wie Lady Gaga, Meryl Streep, Nicole Kidman, Benedict Cumberbatch und Michael Keaton wohnten der festlichen Gala bei. Zahlreiche Gäste bekundeten ihre Unterstützung für die Ukraine und verurteilten die russische Invasion. So verkündete etwa Lady Gaga: „Mein Herz schlägt für die Menschen in der Ukraine.“
Michael Douglas meinte, es wäre Zeit, darüber nachzudenken, was Demokratie wirklich bedeute. Keaton verwies darauf, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj früher ein Schauspieler war, der nun für seinen Kampf zu würdigen sei. Auch die Präsidentin des Schauspielverbands, Fran Drescher, adressierte in ihrer Rede den Krieg in der Ukraine. Und Schauspieler Brian Cox, der den Award für die außergewöhnliche Performance eines Ensembles entgegennahm, thematisierte die Situation für Künstler in Russland: „Ihnen wird Hochverrat angedroht, sie dürfen kein Wort über die Ukraine äußern. Wie furchtbar!“
Einige Anwesende, darunter Michael Douglas und Tyler Perry, trugen Anstecker in den ukrainischen Nationalfarben Gelb und Blau.
Helen Mirren wird für ihr Lebenswerk ausgezeichnet
Der Preis für das Lebenswerk ging an die britische Schauspielerin Helen Mirren. Kate Winslet überreichte ihr die Trophäe. „Lebenswerk, das klingt so großartig“, sagte Mirren. „Ich nehme an, dass ich noch am Leben bin, also bin ich nach diesem Maßstab wohl geeignet.“ Die Oscargewinnerin teilte auch ihr Mantra, das hinter ihren Erfolgen stehe: „Sei pünktlich und sei kein Arsch.“
In ihrer Rede dankte die 76-Jährige zudem den Schauspielerinnen und Schauspielern, die ihre Laufbahn geprägt hätten: Als Vorbilder sowie als Kolleginnen und Kollegen. Für Mirren ist es der sechste SAG-Award ihrer Karriere.
(APA/ red)