Mit 17,5 Milliarden an Forderungen sind Österreichs Banken sehr stark in Russland engagiert. Das könnte nun hohen Abschreibungsbedarf bringen.
Österreichs Banken und Osteuropa. Das ist eine Geschichte, die zwischen tollen Erfolgsmeldungen und großen Sorgen hin und her pendelt. Bereits im Rahmen der Finanzkrise von 2008/09 brachte das hohe Geschäftsvolumen im Osten für die Finanzinstitute einiges an Kopfzerbrechen und die Notwendigkeit staatlichen Partizipationskapitals. Dieses wurde von den großen heimischen Instituten nach überstandener Krise jedoch – hoch verzinst – zurückgezahlt. Und in den vergangenen Jahren brachten die Töchter im Osten wieder satte Gewinne. Besonders gut lief das Geschäft dabei in Russland, wo lediglich die Raiffeisen Bank International (RBI) mit einer eigenen Niederlassung tätig ist (das ehemalige Ostgeschäft der Bank Austria ist inzwischen bei der Mutter UniCredit in Mailand angeschlossen). 2021 bezog sie beinah ein Drittel ihres Nettogewinns von 1,5 Milliarden Euro von dort.
International sind die heimischen Banken mit Kreditforderungen von 17,5 Milliarden Euro sehr stark in Russland engagiert. In absoluten Zahlen haben nur Institute aus Italien und Frankreich noch mehr Geld an russische Haushalte und Firmen verliehen. In Relation zur Größe haben Österreichs Institute und dabei allen voran die RBI (Kreditvolumen 11,6 Milliarden Euro) sogar das größte Exposure in Russland.