Teuerung

Inflation im Februar bei fast sechs Prozent

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Vor allem „steigende Treibstoff- und Energiepreise heizen die Inflation derzeit weiter an“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas in einer Aussendung.

Die Inflationsrate für Februar 2022 beträgt laut Schnellschätzung der Statistik Austria vom Mittwoch voraussichtlich 5,9 Prozent. Gegenüber dem Jänner stieg das Preisniveau voraussichtlich um 1,3 Prozent. Vor allem „steigende Treibstoff- und Energiepreise heizen die Inflation derzeit weiter an“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas in einer Aussendung.

Bereits in den vergangenen Monaten war die Inflation aufgrund der sich erhöhenden Energiepreise stetig gestiegen. Bisher war der Hauptgrund dafür die Corona-Pandemie, die zuerst zu stark sinkenen Preisen führte. Seit der Erholung der Wirtschaft ab dem Frühjahr 2021 übersteigt die Nachfrage jedoch konstant das Angebot, weshalb die Preise nun stark steigen. Dieser Basiseffekt sollte ab diesem Frühjahr eigentlich auslaufen, weshalb Ökonomen eine Beruhigung der Lage erwarteten. Der Ukraine-Krieg und die damit verbundene Verteuerung von Gas und Öl verschärfen die Situation jedoch wieder.

Rekordhoch in der Eurozone

Die Inflation im Euroraum hat ihren Höhenflug fortgesetzt und ist angetrieben von hohen Energiekosten auf ein Rekordhoch gestiegen. Im Februar kletterten die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 5,8 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg nach einer ersten Schätzung mitteilte. Dies ist der höchste Wert seit Einführung des Euro im Jahr 1999. Damit hat die Teuerung in der Eurozone ihre jüngste Rekordjagd fortgesetzt.

Analysten hatten vor dem Hintergrund der hohen Energiepreise mit einem spürbaren Anstieg der Inflation gerechnet, wurden aber von der Stärke des Preissprungs überrascht. Sie hatten im Schnitt nur eine Teuerungsrate von 5,6 Prozent erwartet. Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise im Februar um 0,9 Prozent. Hier war ein Zuwachs um 0,7 Prozent erwartet worden.

Getrieben wurde die Teuerung einmal mehr durch einen extrem starken Anstieg der Preise für Energie, die sich zum Vorjahresmonat um 31,7 Prozent verteuerte. Lebens- und Genussmittel waren 4,1 Prozent teurer als vor einem Jahr.

Ohne Energie, Lebens- und Genussmittel stieg die Kernrate der Verbraucherpreise im Februar auf 2,7 Prozent, nach 2,3 Prozent im Vormonat. Die Kerninflation ist weniger schwankungsanfällig und wird daher von vielen Ökonomen als verlässliches Maß für den Inflationstrend angesehen.

Das mittelfristige Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent wird mit dem jüngsten Preisschub noch stärker als bisher überschritten. Die EZB sieht die Inflation zwar auch durch Sonderfaktoren getrieben. Sie zeigte sich zuletzt von der anhaltend hohe Inflationsdynamik überrascht. An den Märkten wird eine Leitzinserhöhung in diesem Jahr nicht mehr ausgeschlossen. Zuletzt wurden die Erwartungen an einen Zinsschritt wegen der Konjunktursorgen angesichts des Ukraine-Kriegs aber gedämpft.

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