15 Jahre danach noch einmal in „A Doll's House“. Das Stück von Lucas Hnath hat einen reizvollen Plot, aber in Ken Alexanders Inszenierung in Wien läuft vieles allzu statisch ab.
Henrik Ibsen ist an Dramatik kaum zu toppen. Das gelingt nicht einmal NobelpreisträgerInnen. So hat sich Elfriede Jelinek 1977 daran versucht, all die Problematik des Norwegers in einem neuen Stück fortzuschreiben. „Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte oder Stützen der Gesellschaften“ ist im Vergleich zum Original eine brave Übung in sozialkritischer Dekonstruktion.
Auch der US-Dramatiker Lucas Hnath erlag der Versuchung. Er führte den modernen Klassiker „Ein Puppenheim“ 2017 als Komödie fort: „A Doll's House, Part 2“. Geht das gut? Eher nicht, wie sich am Dienstag bei der Premiere in Vienna's English Theatre erwies.