Trotz massiver Angriffe in der Ukraine wird nach einer Verhandlungslösung gesucht. Können die Gespräche Frieden bringen, oder setzt Putin weiter auf die militärische Karte?
Es waren heftige Detonationen, die die Bewohner von Lwiw (Lemberg) aufschrecken ließen. Russische Raketen schlugen Freitagfrüh nahe dem Flughafen ein. Damit rückt der Krieg auch für die Menschen in der Westukraine immer näher. Kiew wurde erneut aus der Luft angegriffen, und die belagerte Stadt Mariupol liegt unter massivem Beschuss. Zugleich laufen diplomatische Bemühungen zur Beendigung der Gewalt. Wie kann es weitergehen? Drei Szenarien.
Einigung auf eine Verhandlungslösung
Zuletzt kamen von Russlands Führung Signale, dass sie von ihren bisherigen Maximalforderungen abrücken könnte. Zu Beginn des Kriegs hatte Putin noch eine „Entnazifizierung“ der Ukraine verlangt. Er beschimpfte die – vom jüdischen Präsidenten Wolodymyr Selenskij geleitete – Regierung in Kiew als Ansammlung von „Neonazis und Drogensüchtigen“. Moskau warf der ukrainischen Führung vor, eine „Marionette des Westens“ zu sein. Damit ließ es keinen Zweifel daran, dass der Sturz der Regierung in Kiew zu den vorrangigen Kriegszielen zählt.