Sebastian Kurz band Siegfried Wolf in die Neustrukturierung der Staatsholding Öbag ein – und half bei der versuchten Abmilderung von Sanktionen gegen den russischen Oligarchen und Putin-Freund Oleg Deripaska.
Wien. Wie viel hatte Ex-Kanzler Sebastian Kurz mit der Neustrukturierung der Staatsholding Öbag zu tun? Wenig, sagte Kurz im U-Ausschuss und beschrieb seine Rolle als eine meinungsstarke, aber nicht entscheidende. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) sieht das anders und ermittelt wegen Falschaussage. Neue Aktenteile liegen der „Presse“ vor. Die WKStA sieht darin belastendes Material. Kurz' Rechtsvertreter freuen sich über Entlastung.
Siegfried Wolf hat als millionenschwerer Unternehmer beste Kontakte in Politik und Wirtschaft, die manchen aber Unbehagen bereiten: Wolf pflegt enge Kontakte mit Russland. Als einer seiner engsten Vertrauten und Geschäftspartner gilt der russische Oligarch und Putin-Vertraute Oleg Deripaska. Er wurde in der Vergangenheit immer wieder mit US-Sanktionen belegt. Wolf galt in der österreichischen Politik seit Jahren als „unser Mann in Russland“.