Wien Simmering

Schulwart in Wiener Volksschule erstochen

An einer Volksschule in Wien Simmering wurde ein Schulwart mit tötlichen Verletzungen aufgefunden.
An einer Volksschule in Wien Simmering wurde ein Schulwart mit tötlichen Verletzungen aufgefunden.(c) APA/HANS PUINZ
  • Drucken

Ein 46-Jähriger wurde am Montag in den frühen Morgenstunden schwerverletzt im Schulgebäude aufgefunden. Der Mann verstarb noch an Ort und Stelle. Die Polizei geht derzeit von einem Tötungsdelikt aus.

Er war Familienvater und bereits seit 1994 an der Volksschule Hoefftgasse in Wien Simmering als Schulwart tätig. An dieser Volksschule und allen anderen Wiener Schulen ist nun die Trauerflagge angebracht - nachdem der Schulwart Montagfrüh von Kollegen aus dem Schulpersonal in einem Raum des Schulgebäudes schwerverletzt mit Stich- und Schnittverletzungen im oberen Körperbereich aufgefunden worden war.

Die Polizisten des Stadtpolizeikommandos Simmering und Einsatzkräfte der Wiener Berufsrettung sowie die Tatort- und Ermittlungsgruppe des Landeskriminalamts wurden zwar sofort alarmiert. Trotz sofort eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen verstarb der Mann vor Ort.

Zwei Zeugen haben unabhängig voneinander eine männliche Person zwischen 6.25 und 6.30 Uhr aus dem Haupteingang der Schule hinausgehen gesehen, die aber offensichtlich nicht zur Schule gehörte. Die Person verließ laut Zeugenangaben das Schulareal in Richtung Muhrhoferweg und war schlank, circa 175-185cm groß, hatte einen jugendlichen Gang, eine dunkle Hose, vermutlich einen dunklen „Hoodie“ mit Kapuze über dem Kopf und eine weiße Gesichtsmaske.

Nach dem Zeugenaufruf der Polizei gingen bereits einige Meldungen ein, denen nun nachgegangen wird, so Polizeisprecher Daniel Fürst. Derzeit werde von einem Tötungsdelikt ausgegangen. Die genauen Umstände und die Hintergründe der Tat sind aber derzeit noch unbekannt. Das Landeskriminalamt Wien, Ermittlungsbereich Leib/Leben, hat die Ermittlungen übernommen.

Reaktionen auf das Ereignis

Bildungsdirektor Heinrich Himmer (SPÖ) reagierte sofort: „Ein Krisenteam und die Schulpsychologie sind vor Ort. Wir haben alle Eltern angerufen und es gibt für diese eine eigene Kontakthotline bei uns, wo sie sich melden können, wenn sie bei ihrem Kind Veränderungen oder eine Belastung wahrnehmen. Wir haben auch mit allen Pädagogen und dem Hortpersonal vor Ort gesprochen.“ Eltern und Schule seien bei den Gesprächen mit Himmer sehr gefasst gewesen.

Momentan sei die Stimmung ruhig. „Wie sehr oft bei solchen tragischen Vorfällen, kommen die Verarbeitungsschritte häufig erst später, wenn man ein paar Tage darüber geschlafen hat. Es stehen jetzt natürlich alle unter Schock, weil ihn jeder gekannt hat. Insofern ist das entscheidend, dass man die nächsten Tage jetzt da ist und alle Betroffenen gut begleitet“, so der Bildungsdirektor.

Auch Bildungsstadtrat und Vizebürgermeister der Stadt Wien, Christoph Wiederkehr (Neos), äußerte sich am Dienstag bestürzt: „Mir fehlen die Worte. Die Tat lässt uns alle, die wir Verantwortung für die Wiener Schulen tragen, fassungslos zurück. Wenn ein Mensch seines Alters, der mitten im Leben stand, unter diesen Umständen das Leben verliert, ist das schlichtweg nicht begreiflich. Ich möchte auf diesem Weg seiner Familie und seinen FreundInnen mein aufrichtiges Beileid aussprechen“, so Wiederkehr.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.