Semiotik

Wie das Z zum (russischen) Symbol wurde

Im Russischen gibt es das Schriftzeichen Z nicht. Doch es wurde zum Zeichen für den Krieg gegen die Ukraine. Wie kann ein schlichter Buchstabe so aufgeladen werden? Immerhin war er ganz am Anfang das Bild eines Dolchs.

„Zorro bin ich, Rächer der Würstelmänner!“ Mit diesen Worten stellt sich ein Streitlustiger am Würstelstand vor – und appliziert einem Kunden im Nadelstreif, der behauptet, dass die servierte Burenwurst aus Pferdefleisch bestehe, „mit der Senftube ein großes gelbes Zett aufs feine Tuch“.

Diese Szene aus H. C. Artmanns „Im Schatten der Burenwurst“ fällt derzeit wohl vielen Wienern ein, wenn sie hören, dass der Buchstabe Z gegenwärtig einen argen Imagewandel durchmacht. Er gilt, wie etwa das deutsche Bundesinnenministerium festgestellt hat, als Zeichen des russischen Kriegs gegen die Ukraine. Die Firma Samsung benennt daher ihre Handymodelle Galaxy Z Fold 3 und Galaxy Z Flip 3 um; der Schweizer Versicherungskonzern Zurich vermeidet fortan das Firmenlogo Z. Wenn es die Zentralsparkasse noch gäbe, deren Z bis 1996 auf dem Wiener Donauturm prangte, müsste sie sich wohl auch etwas überlegen.

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