Péter Márki-Zay tritt für ein breites Oppositionsbündnis bei der Wahl am Sonntag gegen Premier Orbán an.
In der Ferne schnattern die Gänse. Gewichtig wackeln zwei aufgeplusterte Puten in der Nachmittagssonne über die Dorfstraße im ungarischen Székkutas. Von Hand kurbelt der mit Tattoos übersäte Bahnhofswärter die Schranke herunter. Zur Wahlveranstaltung werde er nicht kommen, sagt er mit einem Achselzucken: „Ich muss arbeiten. Gleich kommt der Fünf-Uhr-Zug.“
Auf der Scheune thront ein verwaistes Storchennest. Die Zeit scheint stehen geblieben im früheren Hódmezovásárhelykutasipuszta. Liselotte Pulver hat dem verschlafenen Dorf in dem Erfolgsfilm „Ich denke oft an Piroschka“ ein filmisches Denkmal gesetzt. Statt entspannter Puszta-Romantik ist im Dorfgasthaus Autos Casrda hektische Wahlkampfstimmung angesagt. Vor dem Wirtshaus hängen Flaggen mit dem Antlitz des Oppositionskandidaten. „Nur wenn die Wahlbeteiligung hoch liegt, wird die Opposition gewinnen können“, sagt ein Wahlhelfer.