Der Tod von Willi Resetarits erinnert uns auch an Sehnsuchtsorte: solche, die es noch gibt, und solche, die es nie gegeben hat.
Das Espresso Rosi gibt es nicht mehr. Dabei hat es doch erst 2018 aufgesperrt, in der Hernalser Hauptstraße 166. Dort „kommen Koffeinliebhaber auf ihre Kosten“, schrieb die Bezirkszeitung. Das Lokal liege „ein wenig versteckt zwischen einem Outlet für Bademode und dem Geschäftslokal einer Gebäudereinigung“. Auch diese beiden haben bereits zugesperrt; und wo das Espresso Rosi war, logierte zwischenzeitlich ein „Kochkollektiv“ namens Das Vulgo. Jetzt ist das Lokal zu vermieten.
Die Platte „Espresso Rosi“ – nach der das Espresso Rosi in Hernals wohl benannt worden ist – ist 1995 erschienen. Es gibt sie noch, nicht nur physisch, als Vinyl und CD, sondern auch virtuell. Legionen von „Chefheads“ – so nannten sich die Fans des Ostbahn-Kurti gern – haben sie in ihren Playlists. Es ist ein Reigen von Schicksalen, die sich um das titelgebende Lokal ranken. Textautor Günter Brödl behauptete von ihm im Begleittext zum Album, dass es wirklich existiert habe: „Es wurde 1977, nach einer gesundheitspolizeilichen Routinekontrolle, behördlich geschlossen. Seither ist der Kurtl ein treuer Gast zahlloser Espresso Rosis.“