Das Ölkartell Opec überlegt ein Ende der Partnerschaft mit Moskau, um nach dem Embargo der EU genug Erdöl auf den Markt zu bringen. Kurzfristig fällt der Ölpreis, doch langfristig ist der Spielraum klein.
Wien. Der hohe Ölpreis macht nicht nur den Konsumentenländern im Westen zu Schaffen. Nach dem Beschluss der EU, ein Embargo gegen russische Ölimporte einzuführen, suchen auch die Förderländer im Nahen Osten nach Wegen, um das Angebot – und damit den Preis – auf einem für die Weltwirtschaft erträglichen Niveau zu halten.
Die Überlegungen gehen sogar so weit, dass das Ölkartell Opec ein Ende der engen Zusammenarbeit mit Moskau unter dem Dach der Opec+ diskutiert, berichtet das Wall Street Journal. Russland, derzeit immerhin der drittgrößte Ölproduzent der Erde, habe aufgrund der westlichen Sanktionen zunehmend Schwierigkeiten, die vereinbarten Förderquoten zu erfüllen, heißt es. Ein Ausschluss von Russland aus der Opec+ würde es anderen Staaten wie Saudiarabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten ermöglichen, diese Lücke zu füllen.