Nachruf

Heidi Horten: Die Mäzenin vom Wörthersee

Vor zehn Tagen erst eröffnete Heidi Hortens Privatmuseum in Wien. In der Nacht auf Sonntag ist die Milliardärin in Kärnten gestorben.

Lange Jahre schien Heidi Horten das wohltemperierte Luxusleben einer Kärntner Milliardärin zu leben – mit einer Villa am Südufer des Wörthersees, Wohnsitzen auf den Bahamas und in Wien, einer der größten Jachten der Welt, die zuletzt zum Verkauf stand, und sehr teuren Hobbys, die ihr auch die lokale Wertschätzung sicherten: Die von Forbes als reichste Frau Österreichs geführte Erbin gab Millionen für ihre Tierliebe aus, finanzierte den Bau des Klagenfurter Tierschutzzentrums. Noch mehr Millionen empfing seit den 1990er-Jahren der Klagenfurter Eishockeyverein KAC, dessen Präsidentin sie zuletzt war. Die generalsanierte Eishalle wird so auch Hortens Namen tragen, wie der Klagenfurter Bürgermeister bekannt gab. Unzählige Fotos zeigen die strahlende blonde Dame inmitten sportlicher Herren posierend.

Wohltemperiert eben. Wie ihre Umgebung, die beständig auf 21 Grad, 52 Prozent Luftfeuchtigkeit gehalten werden musste. Denn Heidi Horten lebte mit Werken großer Meister an den Wänden, mit Gustav Klimts „Kirche in Unterach am Attersee“, mit Marc Chagalls „Die Liebenden“, mit Paul Klees „Geschwistern“, mit Franz Marcs „Roten Rehen I“ und noch so vielen mehr. Die wenigsten wussten von der Dimension dieser Sammlung, bis sie 2018 im Leopold-Museum erstmals präsentiert wurde. Bis durch den Ibiza-Skandal hohe, durch Stückelung legale Parteispenden Hortens an die Türkisen zum Thema wurden.

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