Überlastung ist nicht nur für Spitzenpolitiker Alltag, wie der aktuelle Rückzug von Markus Wallner (ÖVP) zeigt. Doch tun sie sich schwerer, das offen zuzugeben.
Zuversichtlich und gelassen zeigte sich Markus Wallner im November 2019 bei seiner Angelobung als Landeshauptmann. Er, der damals mit 52 Jahren schon zwei Perioden als solcher hinter sich hatte, befand, dass Angelobungen „immer irgendwie berührend“ seien. Beim dritten Mal gehe es aber vielleicht leichter von der Hand. Es sollte gänzlich anders kommen.
Pandemie, Rücktritt des eigenen Bundeskanzlers, Zusammensturz der türkisen Idee und die darauffolgende ÖVP-Dauerkrise, die nicht zuletzt Wallners hauseigene Wirtschaftsbund-Affäre noch weiter anheizte, stürzten Wallner nun in eine persönliche Krise.
„Auf ärztlichen Rat“ gehe Wallner in einen mehrwöchigen Krankenstand, ließ sein Büro am Mittwoch verlautbaren. Ob und wann er zurückkommt, ist vorerst offen. Die „schwierigen Herausforderungen in der Krisenbewältigung“ ebenso wie die Causa Wirtschaftsbund und die „damit verbundenen Anstrengungen zur Klarstellung“ der gegen Wallner gerichteten „haltlosen Vorwürfe“ hätten zu einer „außergewöhnlich hohen Belastung mit körperlichen Beschwerden“ geführt, hieß es in einer Stellungnahme. Persönlich meldete er sich vorerst nicht zu Wort.