Wie kann man eine jahrhundertelange Feindschaft beenden? Davon erzählt "Rocco und Jule" ein vergnügliches Büchlein rund um Zauberei und ein Familiengeheimnis.
Wenn sich zwei streiten, freut sich nicht immer der Dritte. Manchmal ist der Dritte auch nur wahnsinnig genervt und will die zwei anderen möglichst weit wegschicken. So wie der Bürgermeister von Eichenwalde, der seine beiden Nachbarn wegen Schleimbatzenterrors, Stinkbombenschlachten und andrem mehr aus der Stadt verbannen will. Man kann's verstehen: Hat doch erst am Morgen grüner Schleim in großer Menge sein Haus verunstaltet. Kollateralschaden nennen das vielleicht die Familie von Meuchel und die Familie Firlefanz, die nicht wahnsinnig gut verstecken, dass sie erstens eine lange Fehde hegen und zweitens zaubern können. Nun sollen sie ihre Versöhnung bekannt geben, wenn sie bleiben wollen.
Es ist eine sehr vergnügliche Geschichte, die Jonas Hoppe in "Rocco und Jule" erzählt. Familiengeheimnisse, Zauberei und ziemlich viel Lust am Fabulieren stecken darin, dazu natürlich Streit und Versöhnung. "Wenn wir nur einmal miteinander gesprochen hätten ..." weiß am Ende die Familie "dann hätten wir unseren Streit viel früher begraben können", ergänzt die andere. So simpel kann das Leben sein.
Jonas Hoppe: Rocco und Jule - Wilde Zauber und fiese Flüche. Baumhaus Verlag. 169 Seiten, 12,40 Euro. Alter: Ab acht Jahren.
