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Interview

„Der Ukraine-Krieg ändert nichts an Chinas Taiwan-Plänen“

Archivbild: Taipehs Skyline, gesehen vom Elephant Mountain.
Archivbild: Taipehs Skyline, gesehen vom Elephant Mountain.(c) Getty Images (Carl Court)
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China-Expertin Bonnie Glaser über Chinas Zermürbungstaktik in Taiwan, das verletzbare US-Militär im Pazifik und was China mit Russland wirklich verbindet.

Wie wirkt sich der Ukraine-Konflikt auf Chinas geplante „Wiedervereinigung“ mit Taiwan aus, und wie hoch ist die Kriegsgefahr?

Ich glaube nicht, dass China in naher Zukunft Taiwan angreifen wird. Die Strategie zur „Wiedervereinigung“ ist auf Jahre, Jahrzehnte angelegt. Was immer Xi Jinpings Pläne für Taiwan sind, wurden sie nicht auf signifikante Weise vom Ukraine-Krieg beeinflusst, der Konflikt macht auch eine Invasion nicht wahrscheinlicher. Wenn dieser Krieg etwas bei Peking bewirkt hat, dann Vorsicht: Es ist immerhin ein Unterschied, einen Staat über eine Landgrenze anzugreifen, so wie es Russland in der Ukraine getan hat, oder 100 Meilen Ozean zu überqueren, um eine Insel zu erobern. In den USA fragt man sich ständig, ob die Volksbefreiungsarmee nun bereit sei für den Angriff auf Taiwan. Aber es ist es nicht eine Frage der Kapazität, sondern der Intention. Und dazu werden wir erst beim 20. KP-Parteikongress im November mehr erfahren.


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